Aus dem Freiberufler-Alltag

“… nur noch schnell Pinterest.”

8 Uhr

UhrzeitICH: Hallo, Schreibtisch, hallo, To-do-Liste, heute gibt’s viel zu tun!

DAS ANDERE ICH: Ja, super, ich freu mich. Aber wollen wir nicht erst mal bei Spiegel online vorbeischauen? Und in deinem Lieblingsnetzwerk Texttreff? Und dann noch bei Facebook, Google+, Twitter, Pinterest und Xing

ICH: Okay. Aber nur 10 Minuten!

DAS ANDERE ICH: Klar.

8,45 Uhr

ICH: Hui schon fast 9. So langsam muss ich aber mal was arbeiten …

DAS ANDERE ICH (bettelnd): Nur noch kurz diesen Artikel, der klingt so spannend!

ICH (streng): Okay, aber dann ist Schluss. Ich hab heute noch viel vor.

9,10 Uhr

DAS ANDERE ICH: Boar, ist dieser Artikel faszinierend. Und guck dir mal die Linkliste an! Los, klick mal.

ICH: Aber die Arbeit … manno! Wenn ich jetzt nicht loslege, dann wird das heute nichts mehr mit dem pünktlichen Feierabend und der Muckibude.

DAS ANDERE ICH: Paperlapapp, dann beeilst du dich einfach mehr. Außerdem werden Mittagspausen eh extrem überbewertet.

ICH: *klick* … *les* …

11,15 Uhr

DAS ANDERE ICH: Wolltest du nicht auch noch Andrea anrufen? Du hattest es ihr versprochen …

ICH: Oh, gut, dass du mich erinnerst. Ja! *Nummer wähl*

12,30 UHR

ICH (mit leichter Panik in der Stimme): Oh, no! Jetzt ist schon fast Mittagspause und ich habe noch NICHTS geschafft!

DAS ANDERE ICH: Quatsch, du hast ganz viel gelesen, dich informiert und das Telefonat mit Andrea war auch total wichtig.

ICH: Ja, aber …  Jetzt ist Arbeitszeit!

DAS ANDERE ICH (mit hochgezogener Augenbraue): Ach, deswegen bist du selbstständig? Um dich an ewig gleiche Arbeitszeiten zu halten? Sei doch mal ein bisschen flexibel ….

ICH: Na gut, wir gucken noch schnell dieses eine Video auf YouTube. Und dann geht’s los!

14 Uhr

DAS ANDERE ICH: Ich bin müde, gehen wir ein Nickerchen machen?

ICH (gähnend): Okay.

15,15 Uhr

ICH (haareraufend): Argh, wir haben über eine Stunde geschlafen!

DAS ANDERE ICH: Ja, sehr erholsam. Jetzt wäre ich bereit für einen Teller Nudeln, ich habe Hunger ….

ICH (sauer werdend): Wie stellst du dir das vor, hä? Meine To-do-Liste – ich habe noch nichts davon geschafft!

DAS ANDERE ICH (patzig): Kann ich was dafür? Nö! Und mit leerem Magen geht echt nichts. Wir sollten einkaufen gehen!

ICH: Na gut … aber danach, versprochen?

DAS ANDERE ICH (augenrollend): Ja, klar.

17 Uhr

ICH (satt): Mhhhhh – das war ne gute Idee mit dem Kochen! Aber jetzt muss ich wirklich an den Schreibtisch, manno.

DAS ANDERE ICH: Was? Es ist 17 Uhr, Schätzchen. Du hattest einen anstrengenden Tag! Gehen wir lieber noch mal Facebook, da ist bestimmt ganz viel passiert. Dann kannst du immer noch arbeiten, wenn du meinst …

ICH: *klick* … *les*

17,30 Uhr

ICH (streng): So, es reicht. Jetzt wird gearbeitet!

DAS ANDERE ICH (flüsternd): Und was ist mit Twitter?

ICH: *klick* … *les* …

18 Uhr

ICH (noch strenger): …. aber JETZT!

DAS ANDERE ICH (noch leiser flüsternd): Okay – nur noch schnell Pinterest.

ICH: *klick* … *les* …

19 Uhr

ICH (endgültig verzweifelt): Boar, 19 Uhr. Meine To-do-Liste! Und überhaupt! Ich habe überhaupt nichts geschafft!

DAS ANDERE ICH: Hey, das stimmt doch gar nicht. Wir haben total viel geschafft – so viel erfahren und auch einiges gelernt!

ICH (verzagt): aber …. meine To-do-Liste …

DAS ANDERE ICH (freundlich): Lass uns auf die Couch gehen, zum Sport sind wir eh zu müde … wir machen es uns besser gemütlich, das haben wir uns verdient! Morgen ist ja bekanntlich auch noch ein Tag.

 

Bildquelle: Pixabay

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5 Kommentare zu „Aus dem Freiberufler-Alltag“

  1. Etwas panisch habe ich beim Lesen Deines Artikels nach der versteckten Kamera neben meinem Schreibtisch gesucht *hust*
    Kommt mir alles viel zu sehr bekannt vor. Und inzwischen versuche ich auch, das lockerer zu sehen. Wenn ich all die Wochenenden und Feiertage rechne, die ich gearbeitet habe weil ich so viel zu tun hatte, kann man sich andernorts durchaus mal einen Schlendrian leisten. Andererseits hätte ich diese Wochenenden vielleicht nicht arbeiten müssen, wenn ich anderweitig produktiver gewesen wäre… ;-)

    1. Hallo Susanne,

      das ist kein Schlendrian, das ist produktive Arbeitszeit *ggg* – schließlich bilden wir uns fort und lernen immer mehr. Mit jeder Minute Prokrastination werden wir also besser!

      Liebe Grüße sendet
      Christa

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