Im Interview – Ulrike Zecher

 “Seit zwei Jahren blinzelt überall das ‘Zecher-like-artige’ durch.”

Strichmännchen von UlrikeUlrike Zecher und ich sind uns schon vor längerer Zeit irgendwo im Internet über den Weg gelaufen – wir können uns aber leider bis heute nicht persönlich! Da ich ihren Webauftritt ziemlich originell und spannend finde und auch ihr Auftreten in Social Media sehr schätze, war klar, dass ich Ulrike gerne im Rahmen eines meiner Herzensthemen “Authentizität und Unternehmertum” interviewen möchte. Sie hat spontan ja gesagt, jippieh ;-) Hier ist das Ergebnis:

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CG: Authentizität wird gerade zu einem Modebegriff – immer mehr Unternehmen schreiben sich Echt sein auf die Fahnen. Welche Bedeutung hat Authentizität für dich und deine Arbeit?

UZ: Unter Authentizität verstehe ich Glaubwürdigkeit: Ich bin glaubwürdig, wenn ich erstens meine eigenen Werte kenne und zweitens meine Handlungen und Taten genau nach diesen Werten ausrichte.
Bei dieser Sichtweise gibt es keine Trennung zwischen der Privatperson und der Unternehmerin Ulrike Zecher. Je glaubwürdiger ich als Mensch – mit all meinen Ecken und Kanten – werde, desto glaubwürdiger werde ich in meiner Arbeit als Emotionsberaterin, Coach und Bloggerin und ziehe meine Wunschkunden an. Und daher blinzelt seit zwei Jahren mutig in jedem Blogartikel, in jedem Coaching, in jedem Post, in jedem meiner Strichmännchen das „Zecher-like-artige“ durch.

CG: Welche Plattformen benutzt du für deinen unternehmerischen Außenauftritt? Verwendest du dort spezielle Stilmittel?

UZ: Da bin ich absolut authentisch :) – Ich mache das, was ich meinen Klienten empfehle: Zeig Dich mit Deinen Talenten, Deinen Geschäftsideen und Deinen Visionen im analogen und digitalen Leben.
Mich findest Du daher neben meiner Website und meinem Blog auch auf Facebook, Google+, Twitter, Xing, Linkedin.  Mein spezielles Stilmittel? Lieber Candystorm statt Shitstorm. Lieber gute Energie statt schlechte. Lieber Humor mit einer Prise Verrücktheit statt langweiliger Expertensprache. Lieber Storytelling statt Diagramme.

CG: Warum ist es so schwer, individuelle Wege zu beschreiten und zu den Facetten seiner Persönlichkeit zu stehen?

UZ: Von der Wiege bis zur Urne wird in unserer Gesellschaft das Stromlinienförmige gefördert und belohnt. Wir lernen, uns erfolgreich anzupassen und bloß nicht aufzufallen. Warum? Wir haben Angst, abgelehnt und nicht mehr geliebt zu werden, wenn wir uns wirklich zeigen würden … Wenn wir jeden Tag im Alltag, in Beziehungen oder im Job gegen unsere Werte handeln und unsere Ecken und Kanten verraten, verlieren wir unsere kreative Kraft und verkümmern immer mehr. Erst wenn wir Selbstvertrauen zu unseren Begabungen, Talenten und Ideen entwickeln und unsere Werte auch manchmal hartnäckig verteidigen, sind wir auf einem guten Weg zu uns selbst.

CG: Nach gängiger Definition resultiert  Authentizität aus einem Sieg des Seins über den Schein. Doch für mich als Unternehmerin ist es nicht immer einfach zu entscheiden, wie weit ich auf professioneller Ebene gehen darf. Wie erlebst du diese Auseinandersetzung? Hat Authentizität Grenzen?

UZ: Ich persönlich fühle diese innere Auseinandersetzung immer weniger, weil ich mich in meinem Leben immer mehr aufs Sein konzentriere. Nach meiner Meinung brauchen wir viel mehr Echtheits-Pioniere, die sich komplett von bestehenden Konzepten und Rollen lösen, um andere aus ihrem Dörnröschenschlaf zu holen … Oder?

CG: Mit Authentizität gehen Begriffe einher wie ….

UZ:
a. Werte
b. Glaubwürdigkeit
c. Selbstvertrauen
Nur Glaubwürdigkeit macht Dich happy! Wenn Du jeden Tag nach Deinen Werten handelst, stärkst Du sowohl Deine Glaubwürdigkeit als auch Dein Selbstvertrauen. Du arbeitest dann quasi für Dich. Auch wenn das ganz, ganz kleine Schritte sind … Wenn Du jeden Tag gegen Deine Werte verstößt, schwächst Du dauerhaft Deine Glaubwürdigkeit und Dein Selbstvertrauen. Du arbeitest dann gegen Dich.

CG: Was glaubst du: Warum werden öffentliche Gefühlsausbrüche von Persönlichkeiten heute besonders geschätzt? Der Wutausbruch von  Bundesaußenminister Steinmeier  hat viel Bewunderung erfahren und  ist zum echten Youtube-Hit geworden mit mittlerweile mehr als 2,6 Mio. Klicks.

UZ: Christa, hier gefällt mir der Link nicht zu gut. Ich bin ja eher für Candystorm statt Shitstorm. Gefühlsausbrüche können ja auch in eine positive Richtung gehen. Ich denke da gerade an das Happy Video gedreht in einer Seniorenresidenz in Neuseeland. Hey, alte Menschen, die tanzen, die Spaß haben, die lachen, alles übers Älterwerden für einen Moment auf den Kopf stellen. Das drücke ich “Gefällt mir”!

CG: Zum Schluss ein Blick in die Kristallkugel: Welche unternehmerischen Strategien werden in den nächsten Jahren Interesse wecken – und zum Beispiel aus Interessenten Käufer machen?

UZ: Ich sehe in meiner Kristallkugel folgende Szenarien:
1. Verkäufer/Vertrieb, die wirklich, wirklich gut kommunizieren und Spaß an der persönlichen Beratung haben.
2. Produkte/Dienstleistungen, die der Kunde personalisieren kann.
3. Die Kombination aus 1+2.
4. HR-Trüffelschweine, die nach einzigartigen Bewerbern suchen und diese – unabhängig von einem stromlinienförmigen Lebenslauf – einstellen.
5. Betriebliches Gesundheitsmanagement, um die Kreativität und die Leistungsfähigkeit der Mitarbeiter zu fördern, zu erhalten und zu schützen.

CG: Danke, liebe Ulrike, für deine Antworten. Deinen Job finde ich ziemlich spannend und lese gerne bei dir mit!
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Bildquellenangabe: Ulrike Zecher

3 Kommentare zu „Im Interview – Ulrike Zecher“

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