Klartext schreiben statt Kauderwelsch

So werden komplexe Inhalte verständlich!

Eine alte Schreibmaschine, auf der Klartext geschrieben wird

Kennst du das? Du liest einen Text – vielleicht eine Produktbeschreibung, eine Bedienungsanleitung oder auch einen Blogbeitrag – und spätestens nach dem dritten Satz fragst du dich: „Was zur Hölle wollen die mir eigentlich sagen? Muss ich echt promoviert haben, um diesen Text zu verstehen?“

Willkommen in der seltsamen Welt des Kauderwelschs! Dieser komischen Sprache, die nur Eingeweihte verstehen. Aber keine Sorge, hier erfährst du, wie du das anders machen kannst – und zwar indem du Klartext schreibst. Gut verständlichen Klartext.

Warum reden wir bloß so kompliziert?

Eines vorweg: Du bist nicht allein! Viele von uns verfallen in den Expertenmodus oder in die Spezialistinnensprache, wenn wir über unsere Themen sprechen oder schreiben. Da kommen dann die „innovativen Schnittstellenkompatibilitäten“ und „modularen Lösungsansätze“ um die Ecke, weil wir denken, wir müssten mit Fachjargon Kompetenz beweisen. Spoiler: Müssen wir nicht.

Klartext schreiben – geht das überhaupt?

Ganz ehrlich: Ja, es geht. Und nicht nur das! Es ist sogar verdammt wichtig, wenn du deine Leserinnen und Leser wirklich erreichen willst. Denn Klartext ist nicht nur verständlicher, sondern auch ein Zeichen von echter Kompetenz. Wer es schafft, ein kompliziertes Thema so zu erklären, dass auch Tante Elsbeth und Onkel Willi es verstehen, hat es wirklich drauf!

Meine 5 Klartext-Schreibtipps für dich

1. Die Zielgruppe fest im Blick behalten

Bevor du überhaupt anfängst zu schreiben, stell dir eine Person aus deiner Zielgruppe vor. Keine abstrakte Zielgruppe 25-40 mit Interesse an XY, sondern eine echte Person. Wie spricht sie? Was beschäftigt sie? Was würde sie fragen? Schreib genau so, als würdest du ihr alles persönlich erklären. Denn du schreibst ja immer für Menschen, nicht für Google-Algorithmen oder andere Fachleute.

2. Fachbegriffe nur, wenn’s wirklich sein muss

Fachbegriffe sind wie Chili: Ein bisschen bringt Geschmack, zu viel macht’s ungenießbar. Wenn du einen Begriff unbedingt verwenden musst, erkläre ihn. Ein Beispiel: Statt „modulare Schnittstellenkompatibilität“ schreibst du einfach „Unser Produkt lässt sich mit anderen Systemen verbinden.“ Du wirst sehen, plötzlich verstehen dich alle!

3. Kurze Sätze und einfache Worte

Je kürzer und klarer, desto besser. Wir sind keine Dichterinnen und Dichter, die für ihre epischen Schachtelsätze gefeiert werden wollen. Dein Ziel: Ein Gedanke pro Satz. Wörter, die alle verstehen. Punkt.

4. Struktur, Struktur, Struktur

Ein Text ohne Struktur ist wie ein Labyrinth ohne Ausgang – einfach nur frustrierend. Nutze sowohl Überschriften als auch Absätze und Bullet-Points, um deinen Leserinnen und Lesern den Weg durch deine Gedanken zu ermöglichen. Mach es ihnen leicht, deinem roten Faden zu folgen, und sie werden dir bis zum Ende treu bleiben.

5. Geschichten erzählen – ja, auch bei Fachthemen!

Wir Menschen lieben Geschichten. Sie helfen uns einerseits, Dinge besser zu verstehen. Und sie andererseits besser zu behalten. Egal, wie trocken dein Thema ist, irgendwo steckt immer eine Geschichte darin. Erzähl zum Beispiel von einem Kunden, der dank deiner Tipps plötzlich verstanden hat, wie er sein Problem lösen kann. Oder von der Auftraggeberin, die es geschafft hat, ihr erklärungsbedürftiges Produkt einfach und klar auf der Website darzustellen. Oder von deiner eigenen Reise in die Welt des Klartexts. So wird dein Text lebendig und bleibt in den Köpfen.

Mehr Tipps für gute Texte und weitere Beispiele findest du in meinem Blogbeitrag: “7 Tipps für gute Texte!”

Drei Praxisbeispiele: statt Fachchinesisch Klartext schreiben

Nachdem wir nun wissen, warum Klartext sein muss und wie das geht, schauen wir uns das mal in der Praxis an. Hier drei typische Sätze aus der Unternehmenswelt:

„Unsere Softwarelösung zeichnet sich durch ihre innovative, modulare Schnittstellenkompatibilität aus.“
Hä? Was wollen die mir sagen? Jetzt Klartext:
„Unsere Software lässt sich einfach mit anderen Systemen verbinden.“

„Unsere innovative Plattform ermöglicht eine effiziente, zielgruppenorientierte Kommunikation durch die Implementierung mehrstufiger, digitaler Touchpoints.“
Ah … ja. Geht das nicht einfacher? So gehts auf den Punkt:
„Mit unserer Plattform kannst du einfach mit deiner Zielgruppe in Kontakt treten – über verschiedene digitale Kanäle.“

„Durch unsere ganzheitlich integrierten Coaching-Ansätze fördern wir nachhaltige Persönlichkeitsentwicklung und Resilienzbildung mittels praxisorientierter Methodiken.“
Bitte wie? Ich blicks nicht! Das ist ne easy Formulierung:
„Mit unserem Coaching unterstützen wir dich dabei, persönlich zu wachsen und stärker zu werden – mit Methoden, die du direkt im Alltag anwenden kannst.“

Also, geht doch! Und das Beste ist: Je klarer du schreibst, umso mehr Menschen werden dich verstehen!

Die wichtigsten Klartext-Regeln zum Mitnehmen

Schreib Klartext für Menschen, nicht für Maschinen.
Erkläre Fachbegriffe oder lass sie ganz weg.
Kurze Sätze rocken.
Gib deinem Text Struktur – so bleiben alle am Ball.
Erzähle Geschichten, keine Fachbücher.

Mach jetzt den Klartext-Test!

Nimm dir einen deiner aktuellen Texte und schau mal, ob du da nicht auch noch ein bisschen Klartext reinschreiben kannst. Du wirst überrascht sein, wie viel besser du plötzlich verstanden wirst – und wie viel Spaß es macht, so zu schreiben! Und wenn du Unterstützung brauchst, melde dich bei mir. Ich zeige dir gerne, wie du deine Botschaften auf den Punkt bringst. Authentischer Klartext ist schließlich meine Spezialität!

Du hast noch mehr Ideen, wie mehr Klarheit in die Texte kommt? Ich freue mich auf deinen Kommentar hier unterm Beitrag. ;-)

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