Texte umschreiben oder neu schreiben: Was ist günstiger?

Text umschreiben kann richtig teuer werden

Ringring, mein Telefon meldet sich: “Hallo Christa, ich habe hier einen Text, der müsste einfach nur umgeschrieben werden! Kannst du das machen? Einen Text umschreiben ist doch bestimmt auch viel billiger als einen Text neu schreiben, gelle!” Meine kurze Antwort auf diese Anfrage lautet: “Ja, ich kann das machen. Und nein, einen Text umzuschreiben, ist nicht unbedingt günstiger als ein niegelnagelneuer Text!”

Okay, jetzt bist du bestimmt neugierig geworden, wie ich diese Antwort begründe. Und schon gehts los:

Fünf Gründe, warum ein Text nicht umgeschrieben werden sollte:

1. Das Briefing fehlt.

Frau hält einen Vortrag

Ja, auch für einen eigentlich fertigen Text brauchen wir Werbetexterinnen und Werbetexter ein Briefing: Für wen hast du diesen Text geschrieben? Welchen Zweck erfüllt er? Welche Informationen soll er vermitteln? Und wer bist du eigentlich selbst? Wenn du wissen willst, was alles in ein solches Briefing gehört, findest du viele Infos in diesem Blogbeitrag: Inhalte, Sprache, Zielgruppen und viel mehr: So klappt’s mit dem Text-Briefing.

Erst, wenn wir über diese Grundlagen gesprochen haben, kann ich dir sagen, ob ich einen solchen Text günstig umschreiben kann. Oder ob du besser bedient bist mit einem ganz neuen Text. Denn das geht tatsächlich manchmal schneller, als einen nicht zielgerichteten Text umzuschreiben.

2. Die Inhalte sind nicht vollständig.

Detektiv mit Lupe

Oft stelle ich schon beim ersten Lesen fest, dass es einem Text an inhaltlicher Tiefe fehlt. Dass Gedankensprünge im Text enthalten sind. Oder, dass der Text beim Lesen Geschichten in meinem Kopf erzeugt, die nicht aufgelöst werden. Und dann denke ich: Häääää? Und du kennst dieses Gefühl bestimmt auch. Zumindest dann, wenn du den Text nicht selbst geschrieben hast ;-) Denn wenn wir unsere eigenen Texte ohne zeitlichen Abstand lesen, bemerken wir solche Stolperfallen oft nicht. Für uns ist das alles logisch, wir haben es schließlich gerade geschrieben!

Wenn ich einen unvollständigen Text umschreiben soll, gehe ich wieder zurück in die Briefingphase: Was willst du eigentlich erreichen mit dem Text? Welche Zielgruppe soll ihn lesen? Was soll er bewirken? Wenn ich bemerke, dass wichtige Inhalte fehlen, rate ich dir in den meisten Fällen, den Text neu schreiben zu lassen. Dann stellen wir als Erstes alle relevanten Inhalte zusammen und entwickeln ein kleines Briefing. Erst dann lege ich los mit der Schreiberei. Wenn du deinen Text selbst umschreiben willst, solltest du auch so vorgehen. Denn ein Blick auf die Zielgruppen und Ziele schärft unsere Sprache.

3. Es gibt keinen Lesefluss.

Text umschreiben kann sehr schwer sein

Menschen ohne Schreibroutine neigen manchmal dazu, besonders komplizierte Sätze zu schreiben. Besonders dann, wenn wir uns noch an unsere Unizeiten erinnern. Doch so entstehen leider Texte, die niemand wirklich lesen mag. Das Internet ist voll davon *seufz*. Texte ohne roten Faden, aber dafür mit vielen Bandwurmsätzen. Textwüsten, bei denen auf alle Absätze oder optischen Strukturierungen wie Zwischenüberschriften oder Aufzählungszeichen verzichtet wurde. Kurz: In dieser Flut von Buchstaben gibt es keine Augenanker, an denen sich Leserinnen und Leser orientieren können. Im besten Fall nehmen wir uns die Zeit, den Text trotzdem zu lesen. Im schlechtesten Fall klicken wir einfach weiter. Denn jeden Inhalt gibt es im Internet auch verständlich.

Auch hier ist es meist besser und damit günstiger, wenn du dir einen neuen Text schreiben lässt. Und darauf verzichtest, dass jemand deinen alten Text umschreibt. Denn alleine eine gute Struktur nachträglich über einen bestehenden Text zu stülpen, ist aufwendig. Und Bandwurmsätze zu kürzen sowieso.

4. Der Text strotzt nur so vor Fehlern.

Jammerlappen

Vorab: Ich bin keine Lektorin. Es kann also sein, dass du in diesem Text Fehler findest ;-) Doch das sind dann meist kleine Flüchtigkeitsfehler, die in wenigen Sekunden beseitigt sind. Dem Internet sei dank!

Ganz anders sieht es aus, wenn ein Text vor Fehlern nur so wimmelt. Und damit meine ich keine Rechtschreibfehler! Sondern zum Beispiel fehlende Kommas, die mich daran hindern, einen Text zu erfassen (Beispiel: Wir essen Opa/Wir essen, Opa). Oder falsch verwendete Fremdworte, wo es auch eine einfachere Formulierung gegeben hätte (Beispiel: Unser karitatives Engagement ist in der Reflexion effektiv/Unser ehrenamtlicher Einsatz wirkt!).

Eins ist sicher: Ich bin schon über so manchem Text, den ich umschreiben sollte, sprichwörtlich zusammengebrochen. In einem solchen Fall ist es viel teurer, diesen Kauderwelsch zu übersetzen, als ihn neu zu texten. Vom hohen Nervfaktor mal ganz abgesehen …

5. Der Text ist verquast geschrieben.

Substantivierungen, passive Sätze, viele Fremdwörter und eingeschobene Nebensätze. Manchmal ist es fast unmöglich, einen verquasten Text in einer besser verständliche Sprache umzuschreiben. Denn eins weiß ich nach fast 30 Jahren Text-Erfahrung ganz genau: Verquaste Sprache ist nicht nur schwer verständlich, sondern auch ansteckend! In einem solchen Fall kann es also sinnvoll sein, erst mal den Ausgangstext zu verstehen und in Stichwörtern zusammenzufassen. Und ihn dann wegzuwerfen. Ja, das meine ich ganz ernst.

In Phase 2 packe ich dann das Verstandene in neue Worte. Formuliere kürzere, aktive Sätze statt langer Schachtelsätze. Übersetze Fremdwörter, wo immer es geht. Achte auf die Authentizität des Textes, den Lesefluss und die wichtigen Augenanker. Ich brauche dafür sogar einen Tag Abstand! Das heißt, ich lese am ersten Tag einen verquasten Text und fasse ihn in Stichwörtern zusammen. Und erst am nächsten Tag mache ich mich daran, einen komplett neuen Text zu schreiben. Denn dann hat mein Hirn die verquaste Sprache längst verdrängt ;-)

Gibt es denn überhaupt Texte, bei denen das Umschreiben günstiger ist als eine neue Version?

Ja, die gibt es! Aber meiner Erfahrung nach sind das nicht besonders viele. Wenn du bereits einen professionellen Text hast, lohnt sich das Umschreiben zum Beispiel in diesen vier Fällen:

1. Einen Text gendern oder entgendern

Immer mehr Unternehmen und Einzelselbstständige möchten in ihrer Kommunikation alle Menschen ansprechen. Doch es gibt viele Art und Weisen, wie Texte gegendert oder entgendert werden können. Hier solltest du dich mit der Texterin oder dem Texter genau absprechen.
Hinweis: Eine praktische Übersicht über verschiedene Methoden und deren Vor- und Nachteile findest du auf der Website des Texterverbands.

2. Text ans aktuelle Wording anpassen

Manchmal ändert sich die Business-Sprachwelt, dann müssen Texte angepasst werden. Oder es wurde im Zuge einer Markenidentität ein spezielles Wording entwickelt, nach dem die Bestandstexte nun umgeschrieben werden.
Anmerkung: Das trifft meist nur für größere Unternehmen zu. Doch meiner Meinung nach sollten auch kleinere Firmen und Einzelselbstständige über ein Wording nachdenken. Denn eine einmalige Sprache macht unverwechselbar.

3. Einen Text ergänzen

In deinen Angebots- oder Produkttexten fehlen wichtige Details. Tröste dich, das ist normal. Denn Unternehmen entwickeln sich weiter. In einem solchen Fall sollten die Bestandstexte auf Herz und Nieren überprüft und weiter optimiert werden.
Detail: Wichtig ist, dass die neuen Inhalte bereits feststehen. Oder in einem gemeinsamen Workshop erarbeitet werden. Wenn deine Ansprechperson zusätzlich zum Text auch noch die Konzeption anbietet, dann bist du da goldrichtig. Denn hier bekommst du Hilfe bei der Entscheidung, was wichtig ist für deinen Text und deine Zielgruppe. Und was nicht.

4. Einen Text für die Suchmaschine optimieren

Immer mehr Firmen möchten ihre Texte auch für die Suchmaschinen aufbereiten, um im übergroßen Angebot an Websites besser gefunden zu werden. Hier solltest du darauf achten, dass die Texterin oder der Texter SEO-Erfahrung hat.
Erklärung: Die Recherche nach Keywords ist recht aufwendig und damit oft teurer als das Schreiben eines Textes nach SEO-Bedingungen.

Du siehst: In solchen Fällen sind eher kleinere Eingriffe in einen guten Bestandstext fällig. Denn hier kann das Umschreiben tatsächlich günstiger sein als ein komplett neuer Text.

Text umschreiben lassen: So gehst du am besten vor.

Manchmal beißen sich Menschen an Texten die sprichwörtlichen Zähne aus. Da wird ein Text x-mal überarbeitet und wird gefühlt bei jedem Mal schlechter und schlechter. In solchen Fällen solltest du dich an einen Profi wenden: Melde dich einfach bei der Texterin oder dem Texter deines Vertrauens und spreche offen über deinen Text. Die Profis können dir sehr schnell sagen, ob es sich lohnt, deinen Text umzuschreiben. Oder ob du besser einen komplett neuen Text in Auftrag geben solltest. Manchmal lassen sich aber auch Teilbereiche des Textes verwenden. Dann wird es etwas günstiger.

Du hast viel Herzblut in deinen Text gesteckt? Sprich bitte auch über diesen Punkt offen. Denn auch dafür findet sich ganz bestimmt eine Lösung! Denn viele Texterinnen und Texter bieten auch Workshops an, in denen du unter professioneller Begleitung deine eigenen Texte schreiben kannst. So kannst du dir dann ganz sicher sein, dass dein fertiger Text für dich steht und gleichzeitig professionell ist. Und du kannst ganz viel lernen für die Texte, die du in Zukunft noch schreiben willst!

Tacheles: Was kostet Text umschreiben lassen? Oder sogar neu schreiben lassen?

Professionelle Texte sind keine Buchstaben-Ansammlungen, die du für ein paar Cents hinterhergeworfen bekommst. Wir Werbetexterinnen und -texter sind Profis mit viel Fachwissen, umfassender Erfahrung und guten Ideen. Und den entsprechenden Stundensätzen. Infos dazu findest du im Marktmonitor des Texterverbands, in dem ich Mitglied bin.

Warum unsere Angebote gutes Geld kosten? Weil wir die passenden Inhalte schreiben, die du für deine Zwecke brauchst. Ganz egal, ob du informieren oder unterhalten willst, mehr Kundschaft gewinnen oder ein Produkt direkt verkaufen willst. Du willst in jedem Fall mehr Umsatz machen mit starken Texten. Und so individuell wie die Anliegen unserer Kundschaft sind auch unsere Preise. Nur eins ist immer gleich: Billig ist guter Text nie!

Du siehst: Du tust dir ganz oft selbst einen Gefallen, wenn du dir deine Texte von jemandem schreiben lässt, der das auch wirklich kann. Oder reparierst du dein Auto selbst? Baust dein Haus ganz alleine? Nimmst dir deinen eigenen entzündeten Blinddarm raus? Nein? Siehste! Ich helfe dir gerne ;o)

Christa GoedeDu suchst Texte, Websites und Workshops ohne Werbe-Blabla? Prima, du hast mich gefunden! Gemeinsam mit dir entwickele ich deinen authentischen Markenauftritt, der zu deinem Unternehmen und deinen Zielgruppen passt.
Du möchtest lieber viel selbst machen? Nutze meine Workshops als Rampe zum Durchstarten.

  +49 160 94 441 934   mail@christagoede.de

Bilder: Pixabay

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