Werbung in Social Media

Facebook Ads – 6 Tipps für bessere Werbung.

Pfeil und BogenDer eine oder die andere hat es vielleicht schon bemerkt: Die Werbemöglichkeiten in Social Media werden immer vielfältiger und kleinteiliger. Auf Facebook zum Beispiel kann man nicht nur die verschiedenen Devices wie PC oder Smartphone mit seinen Anzeigen ansteuern, man kann auch ein Targeting betreiben, das so manchen Marketingmenschen himmelhoch jauchzen lässt: Es finden sich hier die Klassiker wie Alter, Geschlecht, Sprache, Standort und Familienstand in friedlicher Eintracht mit detaillierten (und damit meine ich wirklich kleinteiligen!!!) Informationen zu den Hobbys, Interessen und Verhaltensweisen der Facebook-User. Außerdem kann man gezielt Anzeigen für Nutzer schalten, die bereits eine Verbindung zur Fanpage haben – oder zu der der Konkurrenz. Und das alles bekommt man für relativ kleines Geld!

Warum Anzeigen schalten?

Mit der Verbesserung der Werbemöglichkeiten gingen aber leider gleichzeitig die organische Reichweiten der Fanpages auf Facebook zurück. Und zwar laut Thomas Hutter und Edgerankchecker.com teilweise “von 16 % im Februar 2012 zu 12,6 % im September 2013 bis 6,51 % im März 2014”. Nach diesem Beitrag sind zwar vor allem große Fanpages mit mehr als einer Millionen Fans von diesem Einbruch der Reichweiten betroffen. Aber auch kleinere Seiten mit bis zu 25.000 Fans mussten Verluste hinnehmen.

Wenn Sie also in Zukunft Ihre Social Media-Strategie zielgenauer möchten, sollten Sie unbedingt auch die Facebook Ads einplanen, um zum Beispiel die Reichweite Ihrer Postings zu erhöhen oder externe Kampagnen auf Ihrer Website zu bewerben. Doch hier gibt es ein paar Regeln zu beachten, wenn Sie mit dem Facebook-Werbeanzeigenmanager möglichst wirkungsvolle Anzeigen schalten möchten:

1. Nutzen, Nutzen, Nutzen

Mantraartig wiederholen Social Media-Experten immer wieder: Stellen Sie den Nutzen bei allen Aktivitäten in den Mittelpunkt. Und zwar NICHT den Unternehmennutzen, sondern den Nutzen für die User, Fans und Follower. Posten Sie KEINE langweiligen Pressemitteilungen und die ewig kleinen “Wir sind die Helden”-News, sondern veröffentlichen Sie Inhalte, die einen echten Mehrwert für die Fans bieten. So schwer ist das nicht: Oder hat Ihr Unternehmen tatsächlich weder Tipps noch Tricks aus Ihrer Branche zu bieten? Sie können keine Geschichten aus Ihrer Firma erzählen? Know-how teilen? Sich mit Ihrem Expertenwissen an Diskussionen beteiligen? Probleme lösen? Spannende Inhalte kuratieren? Veranstaltungen bewerben? Wirklich nicht?
Okay, dann arbeiten Sie in einer Branche, in der absolute Geheimhaltung Pflicht ist – alle anderen Branchen können und sollten auf Social Media in Erscheinung treten. Und zwar offen, transparent und vertrauensbildend. Ganz egal, ob Sie ein ganz normales Posting veröffentlichen oder Facebook Ads schalten.

 2. Ziele und Targeting definieren

Targeting bei FacebookDie Facebook Ads bieten viele Möglichkeiten: Sie können Ihre Fanpage bewerben, um mehr “Gefällt mir”-Klicks zu erhalten und damit die Markenbekanntheit zu steigern. Sie können einzelne Postings hervorheben und mehr Menschen mit Ihren wichtigen Inhalten erreichen. Außerdem können Sie spezielle Angebote bewerben, die User auf eine Landingpage locken und so zum Beispiel den Abverkauf steigern. Oder Sie können ganz generell den Traffic auf Ihrer Website erhöhen oder eine Veranstaltung bewerben. Sie haben eigene Apps? Prima, auch diese können Sie mit den Facebook Ads bewerben.
Doch in dieser großen Auswahl liegt auch die Krux: Sie sollten hier ganz scharf überlegen, was Sie wem anbieten. Gucken Sie sich genau an, welche Fangruppen für Ihre Anzeigen infrage kommen: Sind es deutschsprachige Frauen zwischen 25 und 45 aus der Nähe von Hamburg, die sich für Technologie UND Minigolf interessieren, noch nicht mit meiner Fanpage verbunden sind und erst vor einer Woche aus dem Urlaub zurückgekommen sind? Mit dieser zugegebenermaßen recht absurden Zielgruppendefinition würden Sie immerhin 5.4000 Nutzer erreichen! (ich habe selbst gestaunt über das Ergebnis, das können Sie mir glauben ;-)) Sie sehen: Es lohnt sich also, Zeit in die Auswahl der Zielgruppe zu investieren – denn die Möglichkeiten und Kombinationen sind riesig.

3. Platzierung festlegen

Newsstream PC, Newsstream Handy oder doch rechte Spalte? Bitte checken Sie genau, welche Platzierung(en) Sie wählen. Facebook zeigt Ihnen im Werbemanager, wie Ihre Anzeigen aussehen könnten. Oft ist es so, dass Bilder und Texte unschön beschnitten werden, wenn man sich für alle drei Formate gleichzeitig entscheidet. Wie wäre es also, wenn Sie für jedes Format eine eigene Kampagne entwickeln? Ja, ich weiß, es kostet Zeit – aber das Ergebnis sind auch in der Optik perfekt optimierte Anzeigen, die ihre Wirkung ideal entfalten können.

4. Text ist mehr als ein paar Worte

Auch hier gilt: Überlegen Sie genau, welche Botschaft Sie wie verpacken. Seien Sie kreativ! Und mutig! Es gibt nur vier Regeln, an die Sie sich halten sollten:
a. Stellen Sie den Usernutzen immer nach vorne (Gänsehaut & Hochspannung …).
b. Halten Sie Ihren Text kurz und einfach. Idealerweise erzählen Sie eine Geschichte (Gänsehaut & Hochspannung – der neue Thriller garantiert schlaflose Nächte.)
c. Sagen Sie dem User genau, was ihn erwartet (Download für 10 Euro).
d. Sagen Sie dem User genau, was Sie von ihm erwarten (Jetzt einkaufen, Herunterladen).
Wichtig: Sollten Sie sich dafür entscheiden, eine Anzeige für alle drei Platzierungen zu schalten, darf Ihr Text nur zwischen 70 und 90 Zeichen lang sein! Sollten Sie sich nur für den PC entscheiden, stehen Ihnen bis zu 500 Zeichen und eine Überschrift zur Verfügung. Beim Smartphone sind es noch 110 Zeichen und eine Überschrift. Die rechte Spalte bringt die Beschränkung auf 90 Zeichen ohne Überschrift.

5. Eyecatcher für mehr Klicks

Wie alle sind visuell orientiert – und deswegen weisen Postings mit Bildern auch immer höhere Klickraten auf als einfache Textbotschaften. Die idealen Bildgrößen bekommen Sie vom Werbeanzeigenmanager vorgegeben. Doch wie beim Text gibt es auch für die Auswahl der Bilder ein paar Tipps:
a. Wählen Sie klare, aussagekräftige Bilder.
b. Wählen Sie —Bilder, die zur Zielgruppe passen.
c. —Emotion darf gerne dabei sein!
d. —Konzentration auf die Mitte (wegen der verschiedenen Formate).
Sie haben keine eigenen Bilder? Mach nichts, im Werbeanzeigenmanager finden Sie Bilder der Agentur Shutterstock, die Sie benutzen dürfen. Es entstehen für Sie keine Extrakosten. Auch die Bilder von Pixabay dürfen Sie für Werbeanzeigen in Social Media benutzen, da sie gemeinfrei sind.
Wichtig: Natürlich können Sie Text in die Bilder einbauen. Aber hier sollten Sie sich wegen der Facebook-Richtlinien auf 20 % Textanteil beschränken. Einzige Ausnahme sind Texte, die auf Produkten platziert sind – hier dürfen Sie das Produkt (wie zum Beispiel ein Buch) natürlich vollständig abbilden. Bei Facebook finden Sie natürlich auch ein praktisches Testtool für Ihre Anzeigenbilder.

6. Try and Error

Vorab: Facebook unterscheidet zwischen Kampagnen und Anzeigen. Eine Kampagne besteht aus bis zu sechs verschiedenen Anzeigen. In dieser Phase sollten Sie sich ebenfalls Zeit lassen und genau hinschauen: Welche Anzeige innerhalb einer Kampagne läuft am besten? Lassen Sie nur die Topvarianten weiterlaufen – alle anderen stellen Sie ab. Sie können also pro Kampagne bis zu sechs Bilder gegeneinander laufen lassen bei immer gleichem Text und identischer Zielgruppe. Verschiedene Texte können Sie also nur in unterschiedlichen Kampagnen testen. Bitte beachten Sie: Wenn Sie verschiedene Texte testen möchten, sollten Sie Zielgruppendefinition, Bilder und Etat identisch gestalten – sonst sind die Kampagnen nicht miteinander vergleichbar. Mit dem Werbeanzeigenmanager können Sie außerdem den Erfolg Ihrer Anzeigen überwachen und analysieren. Damit Sie einschätzen können, ob Ihre Anzeigen gut oder schlecht laufen, finden Sie bei Tobesocial ein paar Vergleichszahlen, an denen Sie sich orientieren können.

Schwierig? Nö. Wenn man sich Zeit nimmt.

Sie sehen: Das alles ist gar nicht soooooo schwer. Mit einem vergleichsweise kleinen Etat können Sie mit den Facebook Ads schon viel bewirken. Vor allem diejenigen unter Ihnen, die noch die Kosten für Zeitungsanzeigen im Kopf haben, werden erleichtert aufatmen ;-) Trotzdem sollten Sie sich viel Zeit nehmen und genau Ihre Ziele und die Zielgruppen festlegen. Denn hier besteht meiner Meinung nach noch viel Optimierungspotenzial, wenn ich mir die Anzeigen in meinem Newsstream genauer angucke. Sie können das bestimmt besser!

Haben Sie schon erste Erfolge mit den Facebook Ads erreicht? Erzählen Sie mir davon, ich freue mich auf Ihren Input und Ihre Ideen ;-)

Bildquellen: oben Pixabay, unten Screenshot Facebook-Werbeanzeigenmanager


Christa GoedeDie Autorin Christa Goede steckt viel Herzblut und noch viel mehr Expertenwissen in digitale Unternehmensauftritte: Mit individuellen Texten und Konzepten gestaltet sie Websites und Social Media-Auftritte authentisch. Ihre Erfahrung und ihr Wissen als Texterin, Konzepterin, Social Media-Managerin und Bloggerin teilt sie hier im Blog oder live in Workshops und Vorträgen.

Tel.: +49 (0) 69 – 63 39 29 77, E-Mail: mail@christagoede.de


6 Kommentare zu „Werbung in Social Media“

  1. Kristine Kupferschmidt

    Danke für diesen Beitrag,

    ich war ziemlich genervt vom Rückgang der Reichweite bei Facebook-Ad´s. Aber jetzt starte ich noch einmal einen Versuch. Danke für die gute Anleitung und die kleinen, feinen Tipps.
    Kristine Kupferschmidt

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