Blöde Anfragen per E-Mail

#ChristasRant 2-20: Erst Website gucken, dann denken, dann E-Mail schreiben. Immer.

Christas Rant“Hallo liebe Christa, wir haben dein Blog gesehen und finden es toll! Wir suchen gerade Platz für unsere Blogbeiträge – Winterreifen passen doch perfekt zu dir! Was kostet es, unsere Inhalte bei dir zu platzieren?” Äh, Winterreifen? Im Blog einer freiberuflichen Texterin und Konzeptionerin? Echt jetzt? Zugegeben, das ist ein besonders absurdes Beispiel. Doch ähnliche Anfragen habe ich mindestens ein mal die Woche in meiner Mailbox. Die E-Mails sind immer gleich aufgebaut: eine nette, persönliche Ansprache, ein Lob, eine Aufgabe – die Ernüchterung. Und ich falle jedes Mal auf diese E-Mails rein. In mir spielt sich dann Folgendes ab:

  • nette, persönliche Ansprache – hey, hallo, ich freu mich auch, dich zu lesen!
  • das Lob – oh, wie schön, ich freue mich noch mehr ;o)
  • eine Aufgabe – mein Interesse ist geweckt.
  • die Ernüchterung – zack, die ganze gute Stimmung ist dahin.

Manchmal werde ich sogar richtig sauer, weil wir diese E-Mails immer wieder dieses Wechselbad der Gefühle bereiten! Klar, ein bisschen ärgere ich mich auch über mich selbst. Denn eigentlich sollte ich dieses dumme Spielchen mittlerweile aus dem FF kennen. Aber ich weigere mich, immer erst mal das Schlechte zu vermuten!

Hier gibt’s nix für lau!

Es gibt auch noch einen zweiten Typ von Mist-E-Mail, die ebenfalls immer wieder in meiner Mailbox auftaucht. Und die geht so: “Hallo liebe Christa, ich bin Fan von deinem Blog! Deswegen möchte ich dir heute ein tolles Angebot machen: Wir haben eine neue Plattform für Geschäftsführer, Marketingexperten und Vordenker. Diese Entscheider finden alle wichtigen Inhalte und Trends in unserem Portal. Und wir haben dich ausgewählt – du darfst Inhalte für uns schreiben! Natürlich verlinken wir deine Website, damit du von der enormen Werbewirkung profitierst. Deine Bezahlung ist unsere Reichweite!”

Was für ein verflixt gutes Geschäftsmodell! Da stellt jemand eine Plattform ins Web und lässt die Inhalte kostenlos von anderen schreiben. Wow! Vielleicht sollte ich das auf anderer Ebene auch mal probieren: “Hey, Bäckerei, gib mir heute deine Brötchen umsonst. Wenn ich sie lecker finde, erzähle ich allen, dass es bei euch leckere Brötchen gibt. Und dann kommen viel mehr Menschen zu dir, um Brötchen zu kaufen. Deal?” Leider habe ich Angst, dass ich in der Bäckerei mit den Brötchen vom Vortag beworfen werde – deswegen habe ich mich bisher nicht getraut, diese Frage zu stellen. Doch mit diesem direkten Vergleich wird die Absurdität dieser E-Mails klar: Bei beiden sollen Menschen mit ihrer Arbeit in Vorleistung gehen, um vielleicht irgendwann in ferner Zukunft aus ihrer Arbeit ein Geschäft zu generieren. Geht’s noch? Hey, wir leben im Kapitalismus – hier gibt’s nichts für lau!
[bctt tweet=”#ChristasRant 2-20: Hey, wir leben im Kapitalismus – hier gibt’s nichts für lau!”]

Und dann sind da noch die vielen anderen … was ein Glück!

HerzNeben diesen Blödmails bekomme ich glücklicherweise auch viele E-Mails von Menschen, die meinen Tipp aus der Headline dieses Artikels von ganz allein befolgen: Sie beziehen sich bei ihrer Kontaktaufnahme auf meine Website, auf einen bestimmten Text – manchmal sogar auf ein bestimmtes Bild. Sie schreiben freundlich, höflich, humorig. Und haben meist ein konkretes Anliegen. Sie brauchen neue Texte für ihre Website oder für die neuen Broschüren. Sie wollen ein Konzept für ihre Social Media-Auftritte. Oder Sie suchen eine Sparringspartnerin, mit der sie ihre Ideen weiterdenken können.

Diese wertschätzenden, mir und meiner Arbeit zugewandten E-Mails machen mich sehr glücklich. Sie stimmen mich versöhnlich den Blödmailerinnen und Blödmailern gegenüber. Und sie sorgen dafür, dass ich mit meiner Arbeit Geld verdiene. Vielleicht sind die Deppen also einfach nur das Schwarz zum Weiß? Der Regen zum Sonnenschein? Der Scheiß zum Spaß? Wenn ich das so betrachte, muss ich mich gleich weniger aufregen über diesen Spam. Prima!


Du magst mein Gemeckere? Hier findest du alle #ChristasRants. Viel Vergnügen beim Lesen ;o)

 

Christa GoedeDu suchst Texte, Websites und Workshops ohne Werbe-Blabla? Prima, du hast mich gefunden! Gemeinsam mit dir entwickele ich deinen authentischen Markenauftritt, der zu deinem Unternehmen und deinen Zielgruppen passt.
Du möchtest lieber viel selbst machen? Nutze meine Workshops als Rampe zum Durchstarten.

  +49 160 94 441 934   mail@christagoede.de

Bildquellenangabe: Pixabay

6 Kommentare zu „Blöde Anfragen per E-Mail“

    1. Liebe Christa,

      ich habe keine Ahnung. – Ich rate meinen Kunden immer händeringend von solchen Machenschaften ab, weil sie damit meiner Meinung nach gegen den Deutschen Nachhaltigkeitskodex verstoßen. Der sieht nämlich faire Behandlung anderer Menschen und Organisationen vor.

      Und Kunden, die Nachhaltigkeitspreise gewinnen wollen, sehen das auch meistens sofort ein. ;-)

  1. Ja, ich mag Dein Gemeckere! Und dieses hier kenne ich selbst auch… Habe es schon mit Antworten in geschliffenem Sarkasmus versucht – mit dem Ergebnis, daß als Gegenantwort die unpassende Anfrage wiederholt wurde. Unglaublich, diese allseitige Zeitvergeudung.

    1. Haha, das kenne ich auch ;o)
      Selbst ignorieren hilft nicht, denn diese Menschen fragen immer wieder nach – teilweise im gereizten Ton!
      Ich verschiebe solche Mails mittlerweile in den Spamordner und blockiere die Absendeadresse.

      Liebe Grüße sendet Christa

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