Stayhome und Coronaferien

#ChristasRant 3-20: #stayhome ist nicht gleich #coronaferien, verdammte Axt!

Christas RantManchmal bringen mich meine Mitmenschen zur Verzweiflung. Zum Beispiel in diesen Zeiten. Wie kann auch nur eine Person auf die Idee kommen, Schulen, die wegen eines gefährliche Virus geschlossen werden, mit “Yeah, Urlaub!” zu übersetzen? Sich ins Auto setzen und zum Beispiel auf eine Nordseeinsel fahren? Wenn man auch nur eine Minute nachdenkt, könnte man auf die Idee kommen, dass Inseln begrenzte Kapazitäten haben – auch in Sachen Gesundheit. Und dass diese begrenzten Kapazitäten den Bewohner:innen dieser Inseln vorbehalten sein sollten. Und wie können Leute sich im Messenger zu privaten Corona-Parties verabreden, weil Bars, Discos und Kneipen nun geschlossen sind? Sich lustig zuhause treffen, gemeinsam trinken, reden – schön eng eingekuschelt in einer Wohnung? HolladieWaldfee, seid ihr denn alle bekloppt?

Ich bleibe gesund! Alles andere ist mir doch egal.

Okay, fest davon überzeugt zu sein, selbst gesund zu bleiben – oder nur eine milde Form dieser Erkrankung durchzumachen – mag vielleicht noch als optimistische Lebenseinstellung durchgehen. Aber haben diese Menschen alle niemanden in ihrem Umfeld, der Diabetes hat? Asthma? Oder eine Herz-Kreislauf-Erkrankung? Haben sie keine Eltern, Großeltern oder andere ältere Menschen, die sie gerne noch ein paar Jahre um sich haben möchten? Ach, Quatsch, die Frage muss lauten: Haben diese Leute weder Hirn noch Herz? Okay, das war eine rhetorische Frage … leider. Denn eigentlich ist dieses Verhalten zutiefst a-sozial. Und das, obwohl Menschen eigentlich soziale Rudellebewesen sind.

An welchem Punkt ist diesen Leuten der Sinn fürs Gemeinwohl abhandengekommen? Warum interessiert es sie nicht mehr, wie es ihren Nachbar:innen geht? Warum nehmen sie keine Rücksicht auf alte Menschen? Auf Menschen mit Vorerkrankungen? Warum kaufen die Klopapier für ein Jahr und sorgen so dafür, dass andere Menschen mit weniger a-sozialem Einkaufsverhalten nun ein echtes Scheißproblem haben? Und dann gibt es da noch einen weiteren Aspekt, über den ich bisher nicht nachgedacht habe: Ich lebe in Offenbach. Offenbach ist eine arme Stadt, in der viele Menschen leben, die unterdurchschnittlich verdienen. Der Schulunterricht findet nun wenigstens in Teilen digital statt. Doch was machen die Schüler:innen, die zuhause weder einen Rechner noch einen Internetanschluss haben? Klar, ein Handy haben sie alle – aber damit lässt es sich nicht gescheit arbeiten. Und wenn das WLAN fehlt schon mal gar nicht. Ach, ich könnte mich gerade stundenlang aufregen.

Sei ein guter Mensch. Bitte.

Herz im QuerformatAber hey, ich bin ja chronische Optimistin. Sogar in dieser Situation. Und deshalb bitte ich dich, ein guter Mensch zu sein. Denn das Tolle ist: In dieser Situation gerade gehört eigentlich nicht viel dazu. Ich hab ein paar Vorschläge für dich:

  • Bleib zuhause, wenn du es darfst. Ja, du darfst das. Doch es gibt Menschen, die das nicht können, weil sie arbeiten müssen – die Verkäufer:innen in den Supermärkten, die Menschen in den Arztpraxen, Polizei, Feuerwehr, Bäcker etc.. Aber wenn du zuhause bleibst, kannst du Menschen schützen, denn du unterbrichst durch deine selbst gewählte Quarantäne die Infektionskette.
  • Bleib freundlich und entspannt. Länger an einem Stück zuhause zu sein ist nicht unbedingt angenehm. Ich weiß das, ich arbeite seit vielen Jahren im Homeoffice und finde das manchmal sehr einsam. Vielleicht lädst du dir eine Meditations-App hoch? Machst Sport in den eigenen vier Wänden? Es gibt so tolle Fitnessvideos auf Youtube. Oder du räumst auf … wir alle haben schließlich diese Ecken in der Wohnung, die dringend mal beackert werden müssten. Jetzt ist die Zeit dazu!
  • Such dir Alternativen fürs wichtige Miteinander. Ich habe zum Beispiel letzten Samstag die erste digitale Kneipe via Zoom ausgerichtet: Wir haben 4,5 Stunden miteinander geredet, uns verkleidet, uns die Kunst in unseren Wohnzimmern präsentiert. Ja, und wir haben auch ordentlich einen gezwitschert ;o) Doch diese Zeit war ganz wunderbar – fast so, als wären all diese tollen Menschen direkt bei uns im Wohnzimmer gewesen! Und dann haben wir auch noch das Telefon. E-Mails. Die Post. Messenger mit Videofunktion wie den Facebook-Messanger, WhatsApp, Signal, Telegram oder Threema. Vielleicht kannst du dich auch von Balkon zu Balkon unterhalten? Oder sogar mit den Nachbar:innen singen, wie das die Menschen in Italien, China oder Spanien gemacht haben? Sei kreativ, dir fällt was ein ;o)
  • Frag in deinem Umfeld, ob du etwas tun kannst. Vielleicht kannst du für jemanden aus den Risikogruppen einkaufen gehen? Oder ein WLAN aufmachen für Kids, die gerne lernen möchten? Oder hast du einen Laptop, den du verleihen kannst für diese Zeit? Oder jemanden anrufen, weil du genau weißt, dass dieser Mensch einsam sein wird? Oder Lebensmittel oder Geld an die Tafeln spenden, die nun kaum mehr Lebensmittel zum Verteilen haben? Oder auch mit Geld den geflüchteten Menschen helfen, die unter menschenunwürdigen Zuständen auf den griechischen Inseln leben müssen? Oder an der griechisch-türkischen Grenze festhängen? Im Dreck und in der Kälte? Grauenhaft ist das!

Du siehst, es gibt viele Möglichkeiten. Lass uns diese Kackscheißmist-Zeit gemeinsam überstehen. Gut gelaunt, als gute Menschen mit guten Ideen. Danke.

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Bildquellenangabe: Pixabay

4 Kommentare zu „Stayhome und Coronaferien“

    1. Hi liebe Christa, danke für die guten Tipps! Du hast völlig recht, wir müssen die Kranken und Schwachen schützen! Und wie du sagst, haben wir alle unsere Dreckecken die mal aufgeräumt werden sollten ;) Ich hab mir vorgenommen, jeden Tag eine Stunde meinen Computer aufzuräumen! So kann ich, wenn das Booking wieder los geht, ganz neu anfangen! Das motiviert mich total :) Bleib gesund und munter :) Herzliche Grüße, lola

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