“Website nicht gefunden”

5 Krankheiten, an denen viele Websites leiden.

Krank im BettManchmal gleicht das Internet einer riesengroßen Krankenstation! Es gibt zwar unfassbar viele Websites, Shops, Foren, Netzwerke und News-Plattformen in unterschiedlichen Größen und Qualitäten. Aber gerade Websites von kleinen und mittelständischen Unternehmen sind oft an der “Nichtfindbaritis” oder der “Bringtnix-Störung” in verschiedenen Ausprägungen erkrankt.

Die Symptome dieser besonders schweren Webkrankheit können zum Beispiel sein:

  • Die Homepage erscheint in den Suchergebnissen bei Google nicht.
  • Es ruft niemand an, keiner schreibt eine Mail.

Wir Unternehmerinnen und Unternehmer sind aber in vielen Fällen darauf angewiesen, gut über das Internet gefunden zu werden. Dabei ist es ganz egal, ob es sich um einen Einzelselbstständigen oder eine Freiberuflerin handelt, um einen kleinen Laden oder um ein produzierendes Unternehmen mit 200 Mitarbeitenden.

Damit deine Website nicht auf der Krankenstation des Internets landet, solltest du deine Homepage auf diese fünf Krankheitserreger überprüfen:

1. Die Osterhasen-Bazille: Deine Kontaktdaten sind sehr gut versteckt.

VirusSYMPTOME & VERLAUF: Es gibt bis heute viele Websites, in der die wichtige E-Mail-Adresse und die Telefonnummer erst in einer eigenen Kontaktseite zu finden sind. Das heißt, die Besuchenden werden gezwungen, sich weiter durch deine Website zu klicken, obwohl sie doch schon längst eine Entscheidung getroffen haben – nämlich die, den Absender oder die Absenderin der Homepage zu kontaktieren. Doch jede Sekunde, die ein Interessent oder eine Interessentin mit dieser Suche verbringt, vergrößert die Gefahr, dass sie doch noch abspringen und zur Konkurrenz wechseln, denn wir alle haben ja keine Zeit mehr! Warum also Zeit mit der aufwendigen Suche verbringen, wenn auf einer anderen Website alle Kontaktdaten auf einen Blick zu finden sind?
MEDIZIN: Sei-kein-Osterhase! Kontaktdaten im Kopf der Website platzieren – am besten im rechten Bereich oben. Zusätzlich kannst du E-Mail-Adresse und Telefonnummer noch in deinen Texten platzieren. Dann finden die Lesenden direkt nach den wichtigen Infos deine Kontaktdaten und können sofort auf dich zugehen!

2. Das Kreativitäts-Virus: Zu viel ist zu viel!

BazillusSYMPTOME & VERLAUF: Ich bin Texterin und Konzeptionerin, das heißt, ich schreibe Texte und Konzepte für Websites und Social Media. Unter diesen Suchbegriffen und den verschiedenen Kombinationen verzeichnet Google Millionen von Treffern. Wenn ich meine Website ganz besonders kreativ gestalten wollte, würde ich mich als “wortverdrehende Buchstabenschubse” oder “digitale Hirnwindungsverrenkerin” bezeichnen – und das gleich auf der Startseite und in den Navigationspunkten. Doch das geht garantiert nach hinten los, denn “wortverdrehende Buchstabenschubse” und “digitale Hirnwindungsverrenkerin” haben beide 0 Treffer bei Google. Mich wird also nie jemand beauftragen, denn es findet mich keiner bei Google, der meinen Namen noch nicht kennt!
MEDIZIN: Sei-ganz-bodenständig! Eine Fotografin ist eine Fotografin und keine “Lichtbildgestalterin”. Und ein Bäcker ist ein Bäcker und kein “Yamyam-Teigkneter”. Arbeite also die Berufs- und Angebotsbezeichnung in deine Website ein, die bei Google möglichst viele Treffer verzeichnet – und zwar in die Navigation, die Headlines und natürlich auch in den Texten.

3. Der Plöpp-Erreger: Pop-ups nerven!

ErregerSYMPTOME & VERLAUF: Wer kennt das nicht: Da surfe ich in aller Ruhe auf einer spannenden Website herum und lese – da macht es plötzlich PLÖPP! Es öffnet sich ein Fenster, das sich im schlimmsten Fall auch noch direkt über den Text schiebt, den ich gerade mit Interesse lese. Dort werde ich dann zum Beispiel gefragt, ob ich nicht sofort den megageilen Newsletter abonnieren will, der mich von nun an regelmäßig mit den neuesten Supernews versorgt. In einem anderen Pop-up spricht mich dann Janina Chatbot an und teilt mir mit, dass sie total gerne für mich da ist und mir meine Fragen sofort beantworten kann. Und wenn ich dann fluchtartig diese Website verlassen will, weil ich eigentlich nur in Ruhe lesen wollte, werde ich beim Weggehen noch gefragt, ob ich den Mega-Newsletter wirklich nicht abonnieren will. Ganz ehrlich – auf so einer Website war ich genau ein mal. Und ich werde nie wieder dorthin surfen …
MEDIZIN: Trete-dezent-auf! Ja, ich weiß, gerade wir Werbenden haben es sonst nicht so mit der Zurückhaltung. Doch mit dieser Pop-up-Plöpperei mit der Tür ins Haus fallen und dann auch noch verhindern, dass die Tür wieder geschlossen wird, ist auch nicht die feine Art – und erst recht keine, mit der Selbstständige Geschäft generieren sollten. Also einfach nur ein Pop-up verwenden. Und das auch nur sehr dezent, zum Beispiel am Seitenrand bei der Desktop-Version oder im unteren Bereich der Website in der Smartphone-Ansicht.

4. Der Desktop-only-Bazillus: Hey, wir haben 2017!

BakterieSYMPTOME & VERLAUF: Schon im ersten Quartal 2016 verwendeten 81 % der bis dahin 62 Millionen Internetnutzenden Handys und Smartphones, 69 % Laptops oder Netbooks und nur noch 65 % Desktop-PCs – Tendenz massiv steigend bei den sogenannten Mobile Devices, den mobilen Endgeräten. Trotzdem gibt es nach sehr viele Websites von Unternehmen, die noch wie vor nicht responsive sind und sich deshalb nicht automatisch an die verschiedenen Bildschirmgrößen anpassen. Ich kriege regelmäßig die Vollkrise, wenn ich solche Websites sehe und versuche, mich mit dem Smartphone durchzuklicken: Seite mit zwei Fingern aufziehen, in der Vergrößerung den Menüpunkt klicken, um dann die Folgeseite wieder mit zwei Fingern vergrößern – grässlich! Meist bin ich von einer solchen Website in Warpgeschwindigkeit wieder verschwunden.
MEDIZIN: Agiere-zeitgemäß! Sorge dafür, dass sich deine Website automatisch an die verschiedenen Bildschirmgrößen anpasst und deine Inhalte auch auf dem kleinen Smartphone-Bildschirm ansprechend präsentiert werden. Oft bedeutet das für dich, dass du deine komplette Website neu machen musst. Aber wenn das so ist, solltest du es umgehend tun – denn nicht responsive Websites werden in den Suchmaschinen nicht mehr oder nur noch selten in den Suchergebnissen präsentiert.

5. Der Ladezeiten-Keim: Langsamkeit quält!

KeimSYMPTOME & VERLAUF: Von den Auswirkungen dieses Keims werden Internetuser regelmäßig gequält, wenn sie bestimmte Websites besuchen – gerade sehr bildlastige Websites sind oft davon befallen: Da starren die User sekundenlang auf den Bildschirm, nachdem sie hoffnungsvoll einen Link geklickt haben und dann passiert … nichts. Erst ganz langsam baut sich die Website auf, es erscheint hier ein Text, da ein Logo und dann endlich, das Bild der Bilder! Diese Langsamkeit geht einem nicht nur auf die Nerven, sondern auch an Datenbudget, denn langsame Seiten verbrauchen wegen ihren großen Bildern ganz oft massig Datenvolumen. Sehr ärgerlich, wenn man mobil unterwegs ist und zur Mitte des Monats feststellen muss, dass man schon am Ende des Handyvertrags angekommen ist.
MEDIZIN: Nutze-die-Möglichkeiten! Optimiere die Bilder, die du auf deiner Website verwendest, konsequent und durchgängig fürs Web. Viele Hintergrundinfos zu diesem Thema findest du in diesem verständlich geschriebenen Blogbeitrag des Webdesign-Journals – inklusive einiger Tipps für kostenfreie Tools.

Welche Auslöser für Nichtfindbaritis oder die Bringtnix-Störung kennst du?

Welche Krankheitserreger hast du schon gefunden auf deinen Reisen durchs Internet? Und welches weit verbreitete Krankheitsbild einer Website bringt dich regelmäßig zum mitleidigen Seufzen? Ich freue mich auf deine Ergänzungen ;-)

Bildquellenangabe: Pixabay

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2 Kommentare zu „“Website nicht gefunden”“

  1. Liebe Christa,

    vielen Dank für diesen tollen Artikel. Wenn ich den lese, kann ich die Wehwehchen der Websites glatt von der lustigen Seite sehen ;-)

    Die fehlenden Kontakte finde ich ja auch immer besonders nett. Toll ist aber auch, wenn du ewig nach dem Ansprechpartner suchst. Schließlich schreibe ich doch irgendwie ungern an die “Sehr geehrten Damen und Herren”. In dem Zusammenhang fällt mir nämlich immer wieder auf, wie oft auch das Impressum (und natürlich die Datenschutzerklärung) fehlt. Das hat zwar nichts mit Nichtfindbaritis zu tun, aber eine Krankheit ist es in meinen Augen trotzdem.

    In diesem Sinne: Arbeiten wir weiter an der Aufklärung.

    Liebe Grüße
    Martina

    1. Liebe Martina,

      freut mich sehr, dass dir mein Artikel gefallen hat ;o) Oh, fehlendes Impressum und/oder Datenschutzerklärung kann auch noch sehr teuer werden – hier ist dringend Aktivität gefragt, da hast du recht!

      Liebe Grüße sendet
      Christa

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