Emotionen und Geschäft Teil 2

Wie kommen Gefühle in den Unternehmens-Auftritt?

Eine Studie von Fanpage Karma aus dem Oktober 2014 zeigte, dass über 70 % aller Postings auf Facebook mit einer Emotion versehen sind und dass emotionale Postings bis zu 10 mal höhere Reaktionsraten erzeugen. Freude erzielte dabei selbstverständlich die größte Wirkung, doch die Spanne der Emotionen ist breit: Wütende Postings werden zum Beispiel auf Facebook öfter kommentiert und ängstliche Postings öfter geteilt als fröhliche. Wer sich also traut, seinen Fans und Followern etwas mehr zuzumuten als die rosa Brille, kann das gerne tun!

Verschiedene Emotionen bei EmoticonsIn Teil 1 dieser Beitragsreihe “Emotionen und Geschäft” habe ich erklärt, dass erst die richtige Mischung aus Fakten, Wissen, Geschichten und Emotion für den kommunikativen Erfolg sorgt. Wie das mit den Fakten, dem Wissen und dem Geschichtenerzählen geht, habe ich in diesem Blog schon einige Male erklärt. Doch wie macht man das mit den Gefühlen? Als erstes kommen uns alle da sofort die Klassiker unter den Emotionsvermittlern in den Sinn:

Emojis – kleine Gesichter und Symbole, die die Welt bewegen

Wusstest du, dass die Geschichte des Smileys bis ins Jahr 1963 zurückreicht? Ein amerikanischer Werbegrafiker zeichnete damals zwei Punkte und einen gebogenen Strich, die auf Anstecknadeln platziert wurden und für gute Laune in einer Versicherung sorgten. Die Tragik in der Geschichte: Der Schöpfer hat sich dieses Symbol nicht rechtlich gesichert – und so trat das kleine Grinsegesicht seine Reise um die ganze Welt an, ohne dass der Schöpfer auch einen weiteren Dollar dafür gesehen hätte!

Heute gibt es unglaublich viele Varianten des gelben Ursprungs-Smileys und es sind noch sehr viele Symbole hinzugekommen: Für jede Emotion gibt es das passende Gesicht und auch internationale Gesten wie das Victory-Zeichen oder der Stinkefinger sind in den Sozialen Netzwerken angekommen. Freude kannst du zum Beispiel auch über ein kleines Feuerwerk-Emoji ausdrücken, Coolness über das Smiley mit der Sonnenbrille – oder Dankbarkeit mit einem kleinen Blumenstrauß. Auf Facebook findest du die kleinen Emotionszauberer hier:

Facebook Emojis einfügen

Unter dem kleinen Smiley sind sehr viele der kleinen Symbole versammelt – übersichtlich geordnet und einfach zu klicken. Eine kleine Einschränkung gibt es aber in Sachen Emojis: Nicht jede Zielgruppe versteht diese eigene Sprache. Es ist also wichtig, dass du deine Zielgruppe noch mal ganz genau betrachtest, damit du auch wirklich nur die Emojis verwendest, die bei deiner Zielgruppe ankommen.

Übrigens: Seit Juni dieses Jahres funktioniert auf Twitter sogar das Targeting von Werbung über Emojis: Wenn Nutzer zum Beispiel das Hamburger-Emoji verwendet haben, könnte es ihnen passieren, dass sie Hamburger-Werbung angezeigt bekommen. Und auf Instagram ist das mit Abstand meist genutzte Emoji das kleine rote Herzchen – wen wundert’s ;-) .

Adjektive – endlich aus dem Vollen schöpfen

Adjektive sind Eigenschafts- oder Beiworte. In der Grundschule werden sie auch oft als Wieworte bezeichnet, weil in der Antwort auf die Frage “Wie ist etwas?” immer mindestens ein Adjektiv vorkommt. Wir Werber mögen diese Wörter in bestimmten Ausprägungen nicht wirklich, denn sie werden oft dazu benutzt, maßlos zu übertreiben: “Unsere umfangreiche, jahrzehntelange Erfahrung”, “Unsere äußerst zufriedenen Kunden” oder “Mit unserer umfassenden Expertise und den maßgeschneiderten Angeboten” sind Formulierungen, bei denen sich auch mir die Fußnägel aufrollen. Und dann stehen diese Sätze in ewig gleicher Form auch noch in x verschiedenen Unternehmens-Auftritten …

Dabei sind Adjektive so wertvoll! Denn diese Worte transportieren die wichtigen Emotionen und lassen Bilder im Kopf entstehen – sie dienen dazu, Wertungen abzugeben und einen Text anschaulicher und fesselnder machen. Wir alle lieben Adjektive! Ein Beispiel: Ich bin mir ganz sicher, dass du auf einer Party lieber den Menschen zuhörst, die viele Adjektive benutzen, denn gute Geschichtenerzähler sind die Meister der Adjektive ;-) . Scheue dich also nicht, sie zu benutzen – aber benutze eben “deine Adjektive”! Und hier genau liegt die Krux: Du solltest dir ganz genau überlegen, welche Adjektive zu dir und deinem Unternehmen passen und eine Liste entwickeln, die “deine Adjektive” umfasst. In dieser Wortwolke solltest du dich dann ausschließlich bewegen! Bitte NICHT einfach drauf los schreiben, das endet dann oft in der grauenhaft-verlatschten “umfangreichen, jahrzehntelangen Erfahrung”.

Lautmalerei – schreiben wie im Comic

Yeah!, hach oder Peng! … das sind Worte, die wir aus Comics kennen. In Social Media sind sie ideal, um die kleinen Geschichten, die dort erzählt werden, lautmalerisch zu unterstreichen: “Yamyam, war das lecker!” “Zischhhhhhhhhhh, jetzt ein kühles Getränk.” oder “Jippieh, wir haben gewonnen!” sind Formulierungen, die super passen in die Sozialen Netzwerke.  Überhaupt solltest du in Social Media eher so schreiben, wie du redest und das steifer wirkende Schriftdeutsch eher sparsam einsetzen.  Und auch in deinem Blog kannst du lautmalerisch schreiben, wenn es zu dir und deinem Unternehmen passt – ich mache das dauernd *g*. Aber eine Bitte habe ich: Aufbau des Textes, Grammatik und Rechtschreibung sind auch bei diesem lockeren Schreibstil wichtig.  Womit ich nicht die kleinen Vertippsler meine, die bestimmt auch in diesem Text zu finden sind, sondern die ganz groben Patzer, die uns um den Lesespaß bringen.

Animierte Gifs – Todgesagte leben länger

Vorab: mich machen einige animierte Gifs sehrsehrsehr glücklich. Besonders dieses hier:

Klicken Sie auf den unteren Button, um den Inhalt von giphy.com zu laden.

Inhalt laden

via GIPHY

Kleine Gifs kannst du downloaden, einbetten oder selbst erstellen auf Seiten wie Giphy. Aber Obacht, extreme Prokrastinierungs-Gefahr! Könner erstellen die kleinen bewegten Bildchen selbst zum Beispiel mit Photoshop. Diese Bildchen eignen sich hervorragend, um kurz und knapp Geschichten zu erzählen – wenn man das kann ;-) .

Faszinierend finde ich persönlich auch Cinegraphs oder Cinemagramms: Das sind Unterarten der Gifs, bei der auf einem Foto lediglich Teilbereiche animiert werden – ein toller Effekt, der keinen Play-Button benötigt! Und auf Facebook sollen zukünftig auch animierte Profilbilder möglich sein … ungeahnte Möglichkeiten tun sich auf!

Der Extra-Tipp: Nutze die Möglichkeiten, denn nicht alles ist superdupergut!

Normalerweise sind wir alle darum bemüht, Freude, Glück oder Spaß in unserer Unternehmenswelt zu zeigen – yeah, wir sind alle so happy, alles läuft gut, wir sind superdupererfolgreich, jippieh! Solche Postings zu schreiben ist für die meisten Menschen recht einfach. Und diese positiv orientierte Strategie verspricht auch tolle Erfolge, denn wir alle umgeben uns ja am liebsten mit den schönen Dingen des Lebens. Dazu kommt, dass wir Freude gerne teilen, denn wenn sich andere Menschen mit uns freuen, wird die Freude um so größer – das kennen wir alle schon seit unserer Kindheit.

Doch auch negative Gefühle wie Trauer, Zweifel oder Wut können wichtig sein, um einen runden Eindruck bei den Lesern und Fans zu hinterlassen. Hand aufs Herz: Wessen Leben – ganz gleich, ob privat oder geschäftlich – ist ausschließlich positiv? Wer erlebt als Unternehmer keine Rückschläge, ärgert sich über Kunden oder ist wütend über etwas, was im Alltag geschehen ist? Wer also seinen Fans keine rosa Social Media-Brille verpassen will, darf ruhig auch mal solche Gefühle in einem Posting teilen. Du wirst sehen: In Social Media wird viel gelästert – aber auch sehr viel getröstet. Und wenn du zum Beispiel deine Wut humorig verpackst, dann hast du schon gewonnen – wie ich zum Beispiel mit diesem Blogbeitrag: “11 Dinge, die Sie Textern nie sagen sollten!”, der wie geschnitten Brot in Social Media geteilt wurde und bis heute wird.

Du hast noch mehr Ideen, wie Emotionen in den Unternehmens-Auftritt kommen? Her damit, ich freue mich über weitere Anregungen!

Und hier noch ein paar Lesetipps zu diesem spannenden Thema, für alle, die sich noch weiter in das Thema einlesen möchten:

Bildquelle: Pixabay

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