Dass, das oder doch noch daß? Erste Hilfe beim Texten.
Komma oder nicht? Fotografie oder Photografie? Getrennt oder zusammenschreiben? Es vergeht kein Tag in meinem Leben, ohne dass ich mir diese oder ähnliche Fragen stelle. Ich bin Texterin und schreibe beruflich, klar. Aber ich bin eben keine Lektorin oder Korrektorin! Das heißt, ich mache Fehler … und das nicht zu knapp, leider. Besonders dann, wenn ich meine Texte wiederholt überarbeite und optimiere – wie zum Beispiel meine Blogbeiträge. Da ist oft schnelle Hilfe gefragt! Um meine Fehlerquote nach Möglichkeit zu minimieren, nutze ich verschiedene Tools und ein paar Tricks:
Der Duden – die Bibel der Texter
Natürlich hat DAS Werk der deutschen Rechtschreibung auch einen Onlineauftritt: Unter www.duden.de können Sie einzelne Wörter auf die korrekte Schreibweise hin testen. Für einzelne Abfragen ideal – zumal man gleich die Dudenbegründung und die eventuell vorhandenen Varianten angezeigt bekommt. Ich benutze außerdem die Software “Duden-Rechtschreibprüfung“, die mich gleich direkt in meinem Textverarbeitungsprogramm auf Fehler oder Probleme aufmerksam macht.
Rechtschreibprüfung24 – für alle, die keine Software haben
Super für alle, die keinen Korrektor haben. Mit diesem Tool kann man ganze Textabschnitte testen: Unter http://rechtschreibpruefung24.de/ werden Fehler in Rot unterstrichen – mögliches Optimierungspotenzial wird in Grün angezeigt. Auf Klick bekommt man Erklärungen zu sehen und kann die Fehler direkt korrigieren oder die Korrektur ablehnen. Nach dem Test kann man den Text ganz einfach wieder herauskopieren – sehr praktisch. Für die Freunde des Dudens: Der kann das natürlich auch unter http://www.duden.de/rechtschreibpruefung-online.
Laut schreiben – lesen Sie vor!
Einer meiner Lieblingstricks: Ich lese mir alles laut vor, was ich schreibe. So stoße ich geradezu zwangsläufig auf Schwurbelsätze, fehlende oder zu viel gesetzte Kommas oder Wörter, die ich besser kuppeln sollte, um die Lesbarkeit zu verbessern. Laut schreiben hat zusätzlich noch viel mehr Vorteile, die Sie hier finden können: www.christagoede.de/besser-schreiben/
Texte testen – auf Stil, Füllwörter und Blabla-Faktor
Die Testphase ist eine ganz wichtige Phase, die jeder Text durchlaufen sollte: Habe ich umständliche Passivformulierungen vermieden? Ist mein Text leicht lesbar und gut verständlich? Welche Füllwörter kann ich rauswerfen? Eine Liste praktischer Tools finden Sie in meinem Blogbeitrag “Texte checken und pimpen“.
Neue Rechtschreibung – Regeln, die man wissen sollte
Seit 2007 ist die neue Rechtschreibung an den Schulen Pflicht – doch es gibt immer noch Menschen, die die Neuerungen bis heute ablehnen. Doch bei den meisten hat sich mittlerweile eine Mischung aus Alt und Neu eingeschlichen – sie können gar nicht mehr unterscheiden, was zur alten Rechtschreibung gehört und was zur neuen. Wer nach so vielen Jahren endlich konsequent wechseln will, dem sei www.neue-rechtschreibung.de/ ans Herz gelegt. Für Eilige: www.neue-rechtschreibung.de/regelwerk/
Der Rechtschreibrat – für die, die es ganz genau wissen wollen
Nur für die ganz Harten: Unter http://www.rechtschreibrat.com/ dokumentiert der Rat für deutsche Rechtschreibung alle Neuerungen der deutschen Rechtschreibung. Die Mitglieder des Rats stammen aus dem deutschsprachigen Raum. Interessant finde ich die verschwurbelte Sprache, die zum Beispiel in den Pressemitteilungen verwendet wird – eine korrekte Schreibweise hat also nichts mit der Lesbarkeit eines Textes zu tun. ;-)
Welche Tipps haben Sie für mich? Gibt es Eselsbrücken, die ich unbedingt kennen sollte? Oder Tools, von denen viel mehr Menschen erfahren müssen? Ich freue mich auf Ergänzungen!
In diesem Blog finden Sie noch viele weitere Text-Tipps:
- Texten fürs Web – Webtexte schreiben ist Beziehungsarbeit
- Linksammlung Texte schreiben – Texten kann doch jeder. Oder?
- Texte aufbereiten – ich publiziere, also wirke ich.
Bildquelle: Pixabay
Hallo Frau Goede, vielen Dank für die einzelnen Tipps.
Die einzelnen Links werde ich mal bookmarken, denn oftmals habe auch ich so meine Probleme mit der deutschen schweren Sprache ;-)
Ich kenne noch das Tool AfterTheDeadline als Chrome Erweiterung. Es zeigt bei den Blogbeiträgen falsch geschriebene Worte an, ebenso bei den Postings über Twitter und Facebook bekommt man sofort eine sichtbare rote Linie bei dem “verunglückten” Wort angezeigt.
Oh, danke für diesen tollen Tipp!
Liebe Grüße,
Christa
Meine Eselsbrücke für die Nutzung von »ß«/»ss«:
– »ß« nach langem Vokal >> »Straßen«
– »ss« nach kurzem Vokal >> »Gassen«
Liebste Grüße! :)
Danke ;o))Diese Eselsbrücke sollten möglichst viele Menschen kennen! Wir haben bald WM und da ist der “Fussball” wieder weit verbreitet …
Liebe Grüße,
Christa
Wie sieht es mit regionalen Besonderheiten aus?
Z.B. Was ist mit dem rheinländischen “Spass” ;-)
Hihi – Hautsache es macht Freude ;o))
Danke für die vielen Tipps! Ich finde auch
http://www.korrekturen.de/
immer wieder sehr hilfreich.
Danke, Susanne – sehr cool!
Liebe Grüße,
Christa
Der beste Tipp: eine sehr gute & zuverlässige Lektorin, denn die Technik bzw. diverse Tools versagen des Öfteren … :-)
Mit besten Grüßen
Anja Wemuth
Ja – wenn das Geld dafür da ist, ist das eindeutig die allerbeste Wahl ;o))
Liebe Grüße,
Christa Goede
Guten Abend Frau Goede,
vielen Dank für die Tipps. Ich habe mir direkt Seiten in die Favoriten gelegt.
Herzliche Grüße
Monika
Gerne, Frau Pfister – es freut mich ;o))
Viele tolle Tipps im Artikel und den Kommentaren. Eine Ergänzung: http://www.languagetool.org bietet auch Korrekturen in mehreren Sprachen und Sprachvariationen an, etwa Schwyzerdütsch oder Österreichisches Deutsch.
Danke für die Ergänzung, Jörg ;o))