Social Media? Das kann weg!

Zack, das Bild war hochgeladen auf der Facebook-Fanpage einer meiner Kunden. Darauf zu sehen: ein wunderschönes, vor Glück strahlendes Hochzeitspaar vor einer großartigen Kulisse. Ein paar Sekunden später dann der erste Kommentar: „Wer hat die fette Sau denn geheiratet!“
Bämm, mir blieb schlagartig die Luft weg. Tränen schossen mir in die Augen. Warum schreibt jemand so einen widerlichen Rotz unter ein tolles Foto? Ein Bild, auf dem nichts weiter als zwei rundum glückliche Menschen zu sehen sind? Ich glaube, ich habe noch nie so schnell einen Kommentar auf Facebook gelöscht. Und natürlich die absendende Person blockiert. Das war doch keine politische Diskussion, in der es heute für viele zum „guten Ton“ gehört, Hass und Ekelhaftigkeiten auszukippen – was schon entsetzlich genug ist. Das war ein HOCHZEITSFOTO, MANNO!
Erst mal Schock …
Puh, das hat gesessen. Und zwar richtig tief. Den Rest des Tages verbrachte ich damit, mir zu überlegen, was ich nun tun werde. Arbeiten konnte ich an diesem Tag jedenfalls nicht mehr. Eigentlich wusste ich nur eins: So geht es für mich nicht weiter. Ich habe schon viele Shitstorms durchgehalten und wurde selbst massiv bedroht. Außerdem habe ich unzählige Anzeigen erstattet – einen Ablauf habe ich hier dokumentiert. Ich bin also erfahren in Sachen Hatespeech und so leicht nicht mehr zu erschrecken. Das dachte ich jedenfalls bis zu diesem Tag. Doch dann ist das Fass übergelaufen!
Es gab auch noch ein zweites Problem: Ich glaubte bis zu diesem Tag, dass ich mit meiner Arbeit in Social Media dazu beitragen könnte, diesem Hass etwas entgegenzusetzen. Dass gutes Community-Management diese Form der Ekelkommunikation in Schach halten kann. Und dass Verständnis und ausgiebige Diskussionen vielleicht doch etwas bewirken.
Hass und Wut sind ansteckend
Heute weiß ich, dass das nicht richtig ist. Gegen Hass und Wut komme ich mit Logik und Fakten nicht an. Jemand, der einen solchen Text schreibt, will gar nicht ernst genommen werden! Diese Person will, dass es anderen scheiße geht. Sie will verletzen. Will aggressiv sein. Sie will Ärger machen. Will vielleicht sogar, dass andere Menschen Angst bekommen. Ehrlich gesagt, möchte ich nicht darüber nachdenken, warum jemand so etwas schreibt. Die Motivation dahinter ist mir schnurzpiepegal. Denn es gibt in meiner Welt keine Rechtfertigung für so eine Widerlichkeit. Doch das Schlimmste ist: Diese negativen Emotionen sind ansteckend!
…
Stell dir vor: In einer Facebook-Gruppe sucht jemand eine Möglichkeit, alte Pelze sinnvoll zu verwerten. In den Antworten zu dieser Frage wimmelt es nur noch von Scheinargumenten. Jetzt bitte staunen: Es ging um linksgrüne Spinner und Tierschützer jeder Couleur, die Pelze mit Farbe versauen. Um FridayforFuture, die alle keine Ahnung haben von Wissenschaft und die deutsche Wirtschaft zerstören. Um Schweizer, die sonntags Katzenbraten servieren. Und natürlich um Chinesen, die ALLE Hunde essen.
„Du bist doch total krank!“ Das las ich vor ein paar Tagen auf Facebook. Der Auslöser dafür war, dass ich in einer Diskussion über Rassismus angemerkt hatte, dass es wichtig ist, die Perspektive des anderen einzunehmen – schließlich ist doch ein weißer Mann mittleren Alters (wie mein Kontrahent) eher selten die Zielscheibe rassistischer Äußerungen.
Social Media verbieten? Ahhhh ja. „Nun flippt die Goede endgültig aus“, denkst du bestimmt gerade. Aber ich meine diese Forderung tatsächlich ernst. Zumindest dann, wenn es um Social Media im derzeitigen Zustand geht. Und zwar aus vier Gründen:
Irgendwann ist ja immer das erste mal – und so kam es, dass ich nach fast 16 Jahren Selbstständigkeit das erste Mal eine Schülerpraktikantin hatte. Lola ist 13 und geht in die 8. Klasse. Sie liest supergerne, macht schöne Fotos und surft stundenlang auf Instagram. Außerdem interessiert sie sich für Online-Marketing. Und so haben wir während des Praktikums eine Idee umsetzt, die schon ganz lange in meinem Kopf rumspukte … aber lest selbst, hier ist Lolas Praktikumsbericht.
Manchmal sitze ich vor meinem Rechner und kriege den Mund nicht mehr zu vor … äh … Erstaunen: Was sich da so alles in den Kommentarspalten dieses Social Media-Zoos tummelt! Manche Texte lassen mich ratlos zurück, manche belustigen mich, manche entsetzen mich, andere machen mich wütend. Ich habe den Eindruck, dass die Kommunikation via Social Media mittlerweile öfter irre Züge annimmt, als das noch vor 2 Jahren der Fall war. Ob es daran liegt, dass sich bestimmte Typen im Social Media-Zoo rasant vermehrt haben?
Das Erklär-Bärchen hat einen riesigen Wissensschatz, den es gerne präsentiert. Und so kommt es, dass das Erklär-Bärchen immer eine Information parat hat – ganz gleich, ob im Eröffnungsposting danach gefragt wurde oder nicht.
Das Wutbürger-Hündchen hat eigentlich nur ein Thema: Flüchtlinge. Und zwar in jeder Form, in jedem Zusammenhang. Deswegen ist das Wutbürger-Hündchen auch rund um die Uhr aktiv auf allen möglichen Plattformen.
In den Sozialen Netzwerken breitet sich immer weiter eine spezielle Art der Panik aus, die oft in purer Menschenverachtung mündet. Befeuert wird diese Panik von Postings wie diesen: „Jeden Tag werden 100-te Deutsche abgestochen von Muslimen! Keiner tut was!“, „Gestern habe ich wieder gesehen, wie eine Burkafrau im Mercedes zur Tafel gefahren wurde!“ oder „Dieses Bild zeigt einen verslumten Hinterhof in Dortmund-Marxloh! So sieht es bald in ganz Deutschland aus!“. Auch die Vor- und Pauschalverdächtigungen gerade gegenüber Minderheiten reißen nicht ab – vor Kurzem wurde zum Beispiel behauptet, ein geflüchteter Mensch hätte Lepra nach Österreich eingeschleppt.
Diesen Slogan sollte sich meiner Meinung nach eigentlich jeder Mensch direkt übers Bett hängen. Denn es ist tatsächlich so: Wir sind alle Marken. Und zwar im Privatleben genau wie im Geschäftsleben. Denn wir sind alles eigenständige Persönlichkeiten mit gewissen Merkmalen. Eben eine Personenmarke. Laut Wikipedia steht der Begriff Marke „
Website-Relaunch – ein Thema, das viele kleine und mittelständische Unternehmen und auch Menschen, die freiberuflich arbeiten, vor sich her schieben. Denn schließlich entsteht mit einem solchen Relaunch auch eine Menge zusätzlicher Arbeit: So müssen zum Beispiel sämtliche Inhalte überprüft werden – von den Texten und Bildern bis hin zu den Telefonnummern, dem Impressum und der Datenschutzerklärung. Und dann noch der Aufbau der einzelnen Seiten und das Design – hier hat sich ebenfalls viel verändert in den letzten Jahren. So manche Website, der ich auf meinen Reisen durchs Internet begegne, ist sogar so veraltet, dass sie meiner Meinung nach geschäftsschädigend wirkt. Oder fast noch schlimmer: Sie wird von Google gar nicht mehr gelistet, weil sie technisch total überaltert ist.
Manchmal gleicht das Internet einer riesengroßen Krankenstation! Es gibt zwar unfassbar viele Websites, Shops, Foren, Netzwerke und News-Plattformen in unterschiedlichen Größen und Qualitäten. Aber gerade Websites von kleinen und mittelständischen Unternehmen sind oft an der „Nichtfindbaritis“ oder der „Bringtnix-Störung“ in verschiedenen Ausprägungen erkrankt.