Schreibblockade – Tipps, Strategien und Erfahrungen.
Meine Kollegin Kerstin Hoffmann ruft in Ihrem Blog PR-Doktor zu der spannenden Blogparade “Schreibblockade – Tipps, Strategien und Erfahrungen” auf – da nehme ich doch gerne teil! Denn ich liebe Blogparaden ;o)) Vor allem dann, wenn sie etwas mit meinem viel geliebten Job zu tun haben.
Eine Schreibblockade – was ist das überhaupt?
Vorab eine persönliche Anmerkung: Mich blockiert alleine das Wort “Blockade”. Denn die Politikwissenschaftlerin in mir denkt sofort an die Berlin-Blockade 1948-49 oder an die Kubakrise im Oktober 1962. Deswegen bevorzuge ich das Wort “Schreibhemmung”. Darüber hinaus passt es auch besser zu dem Zustand, den ich gelegentlich verspüre ;o)) Aber da habe ich wohl wirklich Glück, wenn ich die Statements vieler Kolleginnen und Kollegen zu diesem Thema lese.
Eine Schreibhemmung äußert sich bei mir in drei Phasen:
1. Die Bloßnichtdrandenken-Phase
In dieser Phase ist es noch nicht weiter schlimm, dass ich eine Schreibhemmung habe: Der Abgabetermin ist noch in weiter Ferne, der Schreibtisch ist voll und ich kann mich mit vielen anderen Dingen beschäftigen.
2. Die Langsamsolltestduabermaldrandenken-Phase
Meist setzt diese Phase mit Blick in meine Wochen- und Monatspläne ein: So langsam sollte ich dieses Thema aber wirklich angehen. So richtig viel Zeit ist nicht mehr. Aber naja, etwas Zeit ist schon noch ;o))
3. Die aktive Drückeberger-Phase
Die krasseste, schlimmste aller Phasen: Habe ich diese Phase erst mal erreicht, mache ich sogar meine Steuererklärung lieber als den Text anzugehen, der bei mir die akute Schreibhemmung verursacht!
Die Gegenmittel
Phase 1 und 2 habe ich öfter mal – meist hängt das damit zusammen, dass ich Dinge auf dem Schreibtisch liegen habe, die ich spannender und interessanter finde. Dagegen helfen ganz einfache Maßnahmen wie sanfte Selbstüberredung (“Los! Gib dir einen Schubs, soooo schlimm ist das gar nicht!”) oder das Belohnungsprinzip (“Christa, wenn du jetzt erst dieses Thema abarbeitest, dann kannst du sofort du wieder zu dem anderen Thema zurück, dass du viel spannender findest!”). Irrationaler Kindergarten, denken Sie? Ja. Aber Ängste und Hemmungen sind ja ebenfalls nicht rational, also passen diese Gegenmittel gut.
Sollte ich tatsächlich mal Phase 3 erreichen, helfen nur noch das ganz harte Bandagen:
Z W A N G
Ich muss mich tatsächlich zwingen, das Thema endlich anzugehen! Das kommt bei mir glücklicherweise sehrsehrsehr selten vor. Christas Zwang sieht so aus: Ich stelle mir den Wecker. Früh. 6 Uhr oder so. Meist bin ich schon um 5 Uhr wach und denke darüber nach, wie ich mich doch noch um dieses ungeliebte Thema drücken könnte. Klingeling, der Wecker klingelt. Ich stehe auf und setze mich sofort an den Schreibtisch. Ich mache ein Worddokument auf und schreibe irgendein Wort. BAM! Da steht es nun, das Wort – das Blatt ist nicht mehr strahlend weiß! Damit fallen bei mir fast immer alle Schreibhemmungen und ich lege los.
E R P R E S S U N G
Auweia. Das ist etwas, was ich noch weniger leiden kann als Zwang. Schließlich bin ich am liebsten nett zu mir selbst! Erpressung kommt also so gut wie nie vor. Im Fall der Fälle funktioniert Christas Erpressung so: “Wenn du dieses Thema nicht endlich bearbeitest, sitzt du heute den ganzen Tag davor. Und heute Abend auch noch! Also los, mach jetzt – sonst darfst du das tolle Buch nicht weiterlesen/den spannenden Film nicht gucken/den leckeren Schokoriegel essen!” PAH! In 99,9% aller Fälle lege ich nach einer solchen Ansage sofort los – und höre erst wieder auf, wenn das Thema erledigt ist.
Übrigens: Es gab noch nie einen Text, den ich schlussendlich nicht doch besiegt habe! Und das wird auch so bleiben. Hoffe ich jedenfalls ;o))
Wie lautet Ihr Tipp gegen die so gefürchtete Schreibhemmung?
Tipps & Tricks rund um das Thema Text
In diesem Blog finden Sie einige Beiträge, die sich mit dem Schreiben beschäftigen:
- Schreiben kann doch jeder. Oder? – Eine Linkssammlung zum Thema Texte schreiben
- Ich publiziere, also wirke ich – Texte richtig aufbereiten
- Texten frei Schnauze – wie Sie besser schreiben
- Texte testen und pimpen – vom Stiltest bis zum Blablameter
- Freak out! So geht’s zu im Kopf einer Texterin – quere Gedanken
Hi Christa,
interessant das Thema und auch ich hatte in meinen 7 Jahren im Blogging auch viele schlimme Phasen, wo ich keinen Artikel ins Blog bekommen hatte und musste einfach mal eine monatelange Pause einlegen, aber zum Glück passierte es mir nur einmal. Ansonsten versuche ich mich abzulenken, nicht zu bloggen und mich den Aufgaben zu widmen, die in dem Moment mehr Spass machen. Das können auch kurze Updates in meinen Social Media Kanälen sein oder seit Neuestem spiele ich Browsergames und das lenkt mich auch ziemlich gut ab.
Derzeit kann ich aber jeden Tag bloggen und habe keinerlei Schreibhemmungen. Aber wenn ich sowas haben sollte, dann lenke ich mich wieder ab und blogge nicht. Etwas zu erzwingen, bringt eh nichts und da mache ich mir keinen Kopf. Etwas Spass muss das Bloggen schon bringen, dauerhaft gesehen und die ein paar Momente, wo man mit sich selbst und gegen den inneren Schweinehund kämpft, sind zum Glück meistens schnell vergänglich :).
Finde ich sehr schade, dass man deine Kommentare nicht abonnieren kann – zumindest per Mail, was man mit einem Plugin umsetzen kann, aber vll. schaffst du es, diese umzusetzen !?
Hallo Alex,
das ist ne coole Idee mit dem Kommentare abonnieren – hast du am Ende auch noch einen Vorschlag für ein Plugin? ;o))
Liebe Grüße und frohes Schaffen weiterhin in deinem Blog, Christa