Klingt nach dir: wie Authentizität in deine Texte kommt

Wann hast du das letzte Mal einen Text gelesen, der dich so richtig aus den Socken gehauen hat? Ich rede nicht von den „Top 10 Tipps, wie du deinen Umsatz verdoppelst“-Artikeln, die klingen, als hätte sie eine KI mit Hang zum Marketing-Klischeebrei getippt. Ich meine Texte, die dich so richtig berührt haben – ehrlich, direkt und vor allem: echt. Na, dauert, was?
Genau da liegt das Problem. Viele kommunizieren heute immer noch so, als wäre es 1995 und keiner hätte je was von Social Media, Entertainment, menschlicher Interaktion oder Gefühlen (huch!) gehört. Dabei sehnen sich die Menschen nach echten Verbindungen. Nach Worten, die nicht so pappig klingen wie aus der Mikrowelle.
Stell dir vor, deine Marke wäre eine Person auf einer Party. Wer soll sie sein? Der Typ, mit dem alle reden wollen? Oder der Langweiler in der Ecke?
Eben.
Aber was heißt eigentlich „authentische Kommunikation“?
Kurz gesagt: Authentisch sein heißt, die Maske fallen zu lassen – und Geschichten zu erzählen. In der ganz eigenen Sprache deines Unternehmens. Klingt erst mal simpel, aber viele kriegen es trotzdem nicht hin. Warum? Weil sie denken, sie müssten auf Hochglanz poliert rüberkommen, immer schön professionell. Bloß keine Persönlichkeit zeigen, bloß keine Meinung, keine Ecken, keine Kanten, bloß keinen Eigensinn.
…Klingt nach dir: wie Authentizität in deine Texte kommtWeiterlesen »

Jeder Mensch lügt mehrfach am Tag – inklusive mir. Die meisten dieser Lügen sind uns gar nicht bewusst. Ein Beispiel gefällig? Ich sitze schlecht gelaunt am Schreibtisch, als eine Kundin anruft und mich fragt, wie es mir geht. Ich antworte: GUT! Denn warum sollte ich meiner Kundin erzählen, dass mir heute Morgen meine Müslischale runtergefallen ist und ich erst mal die halbe Küche putzen musste? Und dass ich mir noch in den Finger geschnitten habe beim Aufheben der Scherben? Dass ich nun am Schreibtisch sitze mit einem dicken Pflaster um den Finger und nicht weiß, wie ich die nächsten Tage tippen soll – und dass ich deshalb so richtig schlechte Laune habe? Ihr gebt mir bestimmt recht, wenn ich schreibe, dass dieses persönliche Drama meine Kundin nichts angeht. Aber streng genommen habe ich sie angelogen, denn mir ging es wirklich nicht gut an diesem Tag!
Was geht Ihnen bei dieser Frage als erstes durch den Kopf? Vielleicht dieser Satz: „Na klar ist es toll, wenn jemand authentisch ist. Und wenn er das im Job ist, ist das sogar supertoll!“ Schließlich benutzen wir alle den Begriff Authentizität oft in einem Atemzug mit Worten wie Vertrauen, Zuverlässigkeit oder Transparenz. Dabei sagt der Begriff „Authentizität“ eigentlich nichts über die Qualität des authentischen Handelns aus: Menschen können sich auf der einen Seite offen, ehrlich und berechenbar verhalten. Dadurch wirken Menschen sympathisch – wir vertrauen Menschen, die wir als authentisch empfinden, sehr schnell. Doch auf der anderen Seite kann man sich auch wie ein Arschloch verhalten und dabei total authentisch sein – schließlich haben sich solche Menschen genau wie die netten, sympathischen selbst dazu entschieden, sich genau so arschlochhaft zu verhalten, wie sie es tun.
Und das alles, um die eigene Glaubwürdigkeit zu erhöhen – und damit auch den Umsatz. Uffz.
Manchmal verstehe ich die Welt nicht wirklich. Ein Beispiel gefällig? Bitte schön: Wir kaufen Möbel, die uns versprechen, dass keins aussieht wie das andere. Wir nennen das Vintage oder Shabby-Chic und zahlen richtig viel Geld für Omas alten Küchenschrank und die beigefarbene Stehlampe mit Puscheln dran. Wir lieben alte Autos, die gerne rostig sein dürfen und echte Spritschlucker sind. An diese Vehikel schrauben wir steuerlich begünstigte H-Kennzeichen und sind mächtig stolz, wenn wir damit die Hauptstraße rauf und runter cruisen. Und wenn wir in den Urlaub fahren, legen wir Wert auf Individualität. Wir brechen auf zu den entferntesten Inselchen, um uns dort für zwei Wochen am Strand zu aalen und davor und danach allen Freunden und Bekannten detailreich von unserem Exklusivurlaub zu erzählen.
Wussten Sie schon? Porsche baut einen kleinen Ein-Liter-Cityflitzer mit 25 PS. Primark verkauft fair produzierte Kleidung in klassischen Schnitten und gedeckten Farben. Und bei Bosch gibt es ab sofort Bohrmaschinen für jedermann zum Preis von 10 Euro. Glauben Sie nicht? Gut so, denn ich habe mit diesen Sätzen mächtig geschummelt ;o)) Aber warum glauben Sie das nicht? Weil meine Aussagen nicht in die Bilder passen, das Sie von den genannten Unternehmen haben: Porsche steht für schnelle, luxuriöse Oberklasse-Autos zu Spitzenpreisen. Primark verkauft extrem günstige Kleidung – Qualität, Herstellungsprozesse und Materialien sind egal. Und Bosch bietet „Technik fürs Leben“ an, die ihren Preis hat. …
Gestern morgen fand ich auf Facebook ein Posting mit einem Hinweis auf eine Blogparade von Ina Machold: „Authentizität und Erwartungen in der Dienstleistung – ein Balanceakt?“ . Mein Thema! Denn eins meiner Hauptanliegen in meinem beruflichen Dasein als Texterin und Konzeptionerin ist das Echtsein: Ich unterstütze meine Kunden dabei, Marketing authentisch …
